Archiv für den Monat: Dezember 2015

Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt und das Tor zur Antarktis!

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Eis, Schnee und klares Wasser.

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und kalt.

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Handzarm …

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13. Dezember, auf dem Weg nach Ushuaia.

Buenos Aires letzten Stunden! Noch sitze ich für ein paar entspannte Minuten im Patio der Casa dos Angelitos, Sergio bringt mich gleich zum Flughafen. Um mich herum wird geschäftig gewühlt und repariert, Mama und Papa sind ständig dabei ihre Casa in Schwung zu halten. Mama liebt Blumen, was diesem Patio auch den ganzen Charme verleiht und Rudi, eigentlich Rudolfo, hält heute den Wasser Zu- und Abfluss in Schwung. Für mich scheinen die Wurzeln aus Deutschland noch tief verwachsen zu sein.

Gestern verlebte ich zusammen mit Anja, die aus Mendoza wieder zurück ist, einen wunderschönen herrlichen letzten Abend in Buenos Aires auf dem Tango Milonga Festival 2015. Drei große Bühnen waren auf der AV del Mayo aufgebaut, zwei davon hatten große Tanzflächen davor. Zwangspause, muss zum Flughafen!

Inzwischen sitze ich schon wieder auf einem Flughafen, mein Flug startet eigentlich jetzt, doch vor mir ist gähnende Leere! Auf der Anzeige steht zwar immer noch „On time“! Dies scheint für den Rest meiner Reise zum Sport zu werden – warten! Gerade ist eine Maschine vorgefahren, doch nicht von meiner Fluglinie? Spannend und niemals langweilig.

Ushuaia, 13. Dezember 2015, Feuerland oder wie es hier genannt wird „ Tierra del Fuege“.

Dazwischen liegen schon wieder etliche Stunden und aufregende Erlebnisse. In Ushuaia mit dem Flugzeug zu landen ist schon ein Erlebnis für sich. Man fliegt durch eine dicke Wolkendecke, wird kräftig durchgeschüttelt, bis vor einem weiße schneebedeckte Berge, die Anden, sich aus dem Wolkengebilde empor heben, direkt dahinter das graue, sehr raue Meer und ein kleiner Hafen, Ushuaia.

Das ist schon eine andere Landung, mit dem Bewusstsein so weit am Südpol zu sein, ist etwas sehr besonderes, dies nach so einer intensiven Zeit direkt in Buenos Aires zu erleben, ist für mich ein großartiges Ereignis; unerwartet und sehr erhebend.

Meine Reise die letzten acht Monate hatte schon so viele Highlights, dass dies kaum noch zu überrunden ist; so dachte ich bis vor ein paar Stunden, hatte ich doch fast gar keine Lust hier herzufliegen. Jetzt, wo ich angekommen bin, ist es ein unaussprechliches Gefühl, erhebend fast nicht nachvollziehbar für mich gerade.

Ein paar Stunden lief ich durch diese kleine Stadt, die so extrem anders ist als 13 Tage Buenos Aires, für mich bisher das pure Argentina. Doch in dem kleinen Ushuaia, sie ist die südlichste Stadt auf der ganzen Welt, befinden sich mehr Nationalitäten als irgendwo anders, zumindest dort wo ich bisher meine Zeit verbracht habe. All diese Menschen sind mit dem gleichen Staunen hier angekommen, mir scheint sie haben alle ein besonderes Leuchten in ihren Augen angesichts dieses sehr speziellen Ortes, der nicht einmal wirklich einladend ist. Die Temperaturen und der graue Himmel machen es einem auch nicht leichter. Ein Blick in den Hafen, ein kleiner mit unzähligen Buden, die Schiffstouren zum Eis, zu den Pinguinen, Walen …. anbieten, schon nicht normal und wie sollte es auch anders sein, Hamburg Süd ist auch hier in Form der Container vorhanden!

Wenn man sich diese Lage bewusst macht, schwebt man in einem anderen Level; für mich das große Gefühl an einem Punkt zu sein, der sich am Ende unserer Welt befindet. Es geht nicht einfach einmal über den Südpol zu laufen oder fahren.

Natürlich hat Ushuaia auch ein entsprechendes fotogenes Schild, das sicher schon tausende Male auf einem Foto gelandet ist, jedes Mal stehen andere Menschen davor. Könnte dieses Schild sprechen, so würde es uns endlose Geschichten erzählen können.

Aus Buenos Aries kommend, mit Temperaturen über 30 Grad jetzt bei um Null herum ist schon ein Sprung ins Eiswasser nach der Sauna, doch der Wind, der hier durch die Gassen fegt, treibt einem die Kälte in den Kopf. Zu dumm, gerade jetzt hat mir ein eifriger Friseur in BA die Haare besonders kurz geschnitten.

Meine Daunenjacke war schnell wieder aus der Tasche gezaubert, doch eine Kopfbedeckung dieser Art brauchte ich bisher noch nicht auf dieser Reise. Leichte Kopfschmerzen sind nun das Ergebnis, wie gut, dass ich drei Tage zum akklimatisieren habe, bevor ich tiefer in die Antarktikas gelange.

Nur mit meinem obsthaltigen Frühstück und ein paar Keksen als Flugzeug Imbiss im Magen begab ich mich am Abend in ein kleines Lokal, dass ich so auch noch nicht sah. Die Wände sind gepflastert mit Nachrichten aus aller Welt, alle von Menschen, die auch einmal an diesem besonderen Ort waren. Die Decke ist mit entsprechenden Fahnen ausgeschmückt, Fahnen, die andere mitgebracht haben. Das einzige was mich hier noch an Argentinien, denn dort befinde ich mich immer noch erinnerte, war die Speisekarte, nur die Preise haben sich geändert. Mein teuerster Abend in Argentinien ging mit dem gleichen Essen einher, wie in BA.

Neben mir saßen zwei Frauen mit perfektem Englisch, natürlich kamen sie aus England, für mich eine Wohltat dieses klare Englisch seit Monaten einmal wieder zu hören. Mein Ohr hatte sich inzwischen an so manchen Slang dieser Sprache gewöhnt, doch verstanden habe ich zum Teil nichts. Besonders die Neuseeländer, wenn sie dort geboren sind, waren für mich zum Teil unverständlich.

Sie erzählten mir von ihrer Reise durch Patagonien, kommend von Santiago de Chile, also genau anders herum. Ihre größte Begeisterung galt Chile, allerdings Wetter abhängig. Was für ein herrliches Gespräch und so Mut machend für meinen letzten großen Trip durch Südamerika. Überall trifft man auf Gleichgesinnte, die ähnliches unternehmen, nicht gleich ein Jahr, doch lange genug um sich mit mir auszutauschen.

Dies waren gerade einmal vier Stunden in Ushuaia!

Fehlen noch die letzten Erlebnisse aus Buenos Aires. Zusammen mit Anja war ich auf dem Tango Festival mitten auf der großen Hauptstraße AV del Mayo. Für die intensive Zeit in BA war dies genau der richtige Abschluss mit einem großartigen Abend. Die drei Bühnen, die sich auf einem Kilometer verteilten boten uns unterschiedliche Darstellungen. In der Mitte wurde Tango Musik mit Gesang und davor eine Tanzfläche angeboten, die Tontechnik gestaltete die Stimmen leider für unsere Ohren zu grell aus, sodass wir erst daran vorbei zogen. Auf einer kleineren Bühne traten unterschiedliche Künstler und Musiker auf, alle mit Tangoklängen, zum Teil sehr schöne Stimmen. Am anderen Ende befand sich die größte Bühne, davor eine große Tanzfläche, die allerdings umzäunt war und für die vielen Tango Tanzschulen reserviert war. Erst zu sehr später Stunde fing an dieser Stelle der wirkliche Abend an.

Wir wechselten mehrmals unsere Plätze, erst nur mit Zuschauen, doch zu späterer Stunde tanzte Anja mit unterschiedlichen Partnern auf der Straße, so wie viele andere auch. Für mich war schon das Zuschauen und Zuhören begeisternd. Die rhythmische Tango Musik geht auch in mein Blut über, still stehen fällt schwer.

Auf der mittleren Bühne kamen wir gerade rechtzeitig zu einer Profishow mit vier Paaren, eine Frau tanzte sogar hoch Schwanger mit, ein etwas ausgefallenes Bild. Der Hunger ließ uns eine Pause am Rande mit Empanadas und Rotwein machen. Zum Abschluss bekamen wir noch zwei große Tango Orchester auf der großen Bühne zu hören, auf der Tanzfläche war inzwischen kein Platz mehr. Überall wurde dazu getanzt, auf der Straße, auf dem Fußweg und vor der Bühne. Ein herrlicher Anblick, was für eine Nacht.

Anja, die in zwei Tagen nach Berlin fliegt bekam von mir noch eine meiner externen Sicherungsfestplatten meiner tausenden an Fotos der ersten acht Monate mit ins Gepäck. So ist schon mal ein Teil von mir zurück in Deutschland. Danach stiegen wir in zwei Taxen und fuhren in unsere jeweiligen Unterkünfte.

Etwas aufgewühlt und nicht wirklich ahnend, wie der nächste Schritt in das kalte Ushuaia mir gefallen wird, schlief ich diese Nacht leider viel zu kurz, denn gepackt hatte ich noch nicht und nach 13 Tagen fühlte sich mein minimaler Besitz etwas chaotisch an, sodass meine Nacht eher kurz ausfiel.

Wie schon so oft war meine Nervosität wieder einmal völlig unsinnig, das wenige ist jedes Mal so schnell verpackt. Mein System ist mir inzwischen so klar, kein Suchen, jede Lücke hat für etwas ganz Bestimmtes seinen Platz und in zwanzig Minuten ist alles wieder an seiner richtigen Stelle. Die ganze Technik kommt bei einem Flug immer in mein „Handgepäck Rucksack“, 12 Kilo kommen da jedes Mal zusammen.

Der Rest steckt in meiner großen Tasche, die seltsamer Weise in 13 Tagen um 2 Kilo schwerer geworden war. Warum, dies fiel mir erst in Ushuaia auf, ich hatte mir in weiser Vorsicht alle Waschutensilien neu gekauft, da kommt schon einiges an Gewicht zusammen.

Ushuaia_1Dez. 13 2015

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Die älteste Passkontrolle an dieser Stelle.

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14. Dezember in Ushuaia.

Der 14. Dezember wärt nicht mehr lange, schon wieder ist es 23 Uhr, wollte ich doch heute ganz früh ins Bett gehen. Die vergangene war nicht gerade lang und intensiv genug. Mein Kopfdruck hatte sich eher verschlimmert, auch meine Erkältung samt Husten hält sich hartnäckig, durch die Kälte wieder verstärkt. Der Gang zu einer Pharmazia mit dem Einkauf von zwei Medikamenten dagegen hat auch noch nicht viel Erfolg gebracht. Meine eigene Apotheke hat sich Richtung Erkältung leider schon geleert. Bleibt mir weiterhin noch mein Tigerbalsam, dass ich zuletzt in Kaschmir erstanden habe und Ingwer und die Hoffnung in der Antarktis bei klarer Luft den Kopf wieder frei zu bekommen.

Den heutigen Tag verbrachte ich größten Teils damit meine bisherige Ausrüstung für die Antarktis zu erweitern. Meine heiß geliebte grüne Daunenjacke, die zuletzt in Queenstown in Neuseeland auf den Fotos zu sehen war, hat eine Wasser und Wind Überhaut bekommen, ganz nach dem Zwiebelmuster. Nicht hübsch, aber hoffentlich praktikabel. Dies zu entscheiden, hat mich Stunden gekostet und auch so einige Pesos. Eine Thermohose, gleich gemeint wie eine dicke Skihose brauchte ich ebenfalls. Zu Hause besitze ich davon einige, doch das Schicken per Post war zu riskant und auch nicht günstig. Mütze und Handschuhe und eine Unterziehhose kamen noch dazu. Gummiboots für die Anlandungen auf dem Eis bekomme ich auf dem Schiff, sodass meine Trekkingschuhe hoffentlich ausreichen. Einiges aus dem bisherigen Gepäck muss ich wieder verschenken, um Platz für die neuen Dinge zu bekommen. Gewicht wird sich wohl noch etwas erhöhen.

Viel mehr als eine Lunchpause und einen Abendspaziergang zum Hafen habe ich heute nicht geschafft. Im Hafen herrscht ständig reges Leben, heute lag hier ein riesiges Kreuzfahrer Schiff und zwei kleinere Expeditionsschiffe. In zwei Tagen wird mein Expeditionsschiff hier wohl am Morgen anlegen und 90 Menschen auswechseln. Hoffentlich halte ich es auch 20 Tage auf dem Schiff aus, seit acht Monaten entscheide ich täglich für mich selber, dort wird dies für mich eine Crew übernehmen. Wie immer mache ich mich vorher immer etwas verrückt. Auch wird es sehr interessant mit wem ich mir meine Kabine teilen werde. Irgendwo in Ushuaia läuft vermutlich noch eine Frau herum und stellt sich die gleiche etwas bange Frage, versehen wir uns über 20 Tage mit einander, passen wir zusammen …..!

Beim Lunch lernte ich heute eine Niederländerin kennen, die schon heute auf ein anderes Expeditionsschiff die gleiche Reise startet. Auch sie musste noch mit der großen Unbekannten umgehen. Zum Abschied gaben wir uns gegenseitig die Sympathie entgegen, die man für so einen Trip braucht; leider zwei Tage zu früh.

So werde ich also weiter abwarten müssen und mein Herz weit öffnen um mich nicht schon vorher verrückt zu machen. Wird schon passen!

Bevor meine Nacht wieder zu kurz wird, denn morgen möchte ich in den National Park und eine Wanderung unternehmen, schließe ich für heute und sage gute Nacht.

16.Dezember, noch in Ushuaia.

Nun ist der tag der tage gekommen; meine große Antarktis Tour beginnt heute Abend! Spannung sollte eigentlich steigen, bin ich schon so Reise abgestumpft oder ein alter Hase in Sachen „Neuer Ereignisse“? Beides stimmt nicht! Eher bin ich etwas verzögert in der Vorfreude. Die Verzögerer sind einige Dinge, die mich in diese Lage versetzen.

  • Seit acht Monaten reise ich völlig frei und ungebunden, nun wissen andere was ich zu tun habe.
  • 20 Tage auf einem Schiff zusammen mit vielen Leuten, wird sehr ungewohnt für mich sein.
  • 20 Tage mit einer für mich noch unbekannten Frau meine Kabine zu teilen.
  • Dauererkältung mit starkem Husten, seit ich in Argentinien bin

Was bekomme ich alles dafür!

  • Eislandschaften, die grandios sein sollen
  • Pinguine in jeglicher Größe aus nächster Nähe und Seelöwen ……!
  • Ich treffe meine Wale wieder, die ich schon in Australien an mir vorbei ziehen sah!
  • Werde an den entlegensten Stellen dieser Erde verweilen …………!
  • …………………!

Dafür liebe Karin kannst du dich auch einmal mit deinem Freiheitsdrang einschränken!

Noch eine Stunde muss ich mich gedulden.

 

Ob ich mich vom Schiff aus melden kann, erfahre ich erst an Bord. Wenn nicht wünsche ich all meinen Lesern eine wunderschöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Neue Jahr.

Bis bald aus der Antarktis.

Buenos Aires am 10. Dezember 2015, ein denkwürdiger Tag für Argentinien und ich war mitten drin!

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Casa Rosada, der Regierungssitz im Hintergrund

Den Geräuschen auf der Straße zu urteilen wird der heutige Tag recht spannend werden, die Fahrzeug Sirenen heulen in allen Schattierungen auf.

Buenos Aires am 10. Dezember 2015 um 19 Uhr, ein denkwürdiger Tag für Argentinien und ich war mitten drin!

Und wie spannend dieser Tag heute war, inzwischen 19 Uhr. Völlig platt bin ich vor einer Stunde wieder zurück in die Casa gekommen; eine Dusche hat mich wieder etwas munter werden lassen.

Noch bin ich tief ergriffen von den heutigen Erlebnissen, die zwar sehr in dem Zusammenhang mit gestrigen Erlebnissen zu tun haben doch von einer ganz anderen Seite zu betrachten sind.

Gestern war der Abschied aus der Vergangenheit, heute der große Neubeginn für Argentinien. An beiden Großveranstaltungen war ich mitten drin – was für tiefe Eindrücke sind dabei auf mich förmlich ein gedonnert, sei es mit Böllerschlägen oder Trommelgewirr!

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Dieses Trommelgewitter untermalte so manche Emotion.

Heute Morgen saß ich gerade mit Sergio zusammen, um mir die erlebten Ereignisse des gestrigen Abends erklären zu lassen. Die Emotionen konnte ich gut verstehen, nicht den politischen Zusammenhang.

Christina Fernandez Kirchner hatte ihre Anhänger ein letztes Mal gestern Abend auf den Plaza del Mayo gerufen und sie kamen zu Tausenden, gelockt mit Frei Bier und Würstchen. Auch hier war ich dabei.

Plötzlich meinte Sergio, nachdem er gesehen hatte wie ich mich für diesen Machtwechsel interessiere, ich solle doch schnell auf den Congreso gehen, da kommt um 12 Uhr der Mauricio Macri an und wird zum Präsidenten vereidigt. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, Tasche packen, Kamera rein und weg war ich.

Normalerweise ist der Weg zum Congreso fünf Minuten, doch wie schon von der Casa an den Geräuschen zu vernehmen war, fuhr auch in meiner Straße kein Auto mehr und 50 m weiter die erste Absperrung. So musste ich einen großen Bogen laufen, dachte schon, niemals auf diesen Platz kommen zu können, sicher alles völlig verschlossen.

Zu meiner großen Überraschung war nur die eine Seite völlig verschlossen, auf der anderen wurde man durch ein Tor direkt auf den Platz vor den Congreso geleitet. Erst zögerte ich und schaute mich um. Wer ist hier, was für Menschen und welche Stimmung haben sie?

Es waren schon wie gestern fröhliche Menschen mit Kindern, alt und jung gemischt, nur heute kamen sie in noch größeren Scharen mit lauten Trommeln, über und über geschmückt mit ihrer wunderhübschen Fahne mit dem Sonnenzeichen in der Mitte. Diese strahlte heute besonders stark und heiß vom Himmel.

So traute ich mich durch dieses Tor und ging mit großer Faszination immer weiter nach vorne bis zum Zaun direkt vor dem Congreso. Auf Laternen, an Gerüsten, auf den Zäunen, überall kletterten die Menschen hoch, um noch dichter am Geschehen sein zu können. Immer wieder erschallte wildes Trommelschlagen und tanzende Menschen klatschten den Spielern zu.

Vor dem Congreso stand die Lifeguarde der Regierung in ihren wunderhübschen Uniformen und zum Teil hoch zu Ross. Riesige Bildschirme rechts und links übertrugen schon einige Szenen aus dem Inneren des Congresos, dort wurden die Würdenträger der Stadt und Regierung gegrüßt.

Die Avenuda de Mayo war mit endlos langen Gittern auf beiden Seiten zu gesperrt, auf beiden Seiten waren die Menschen ebenfalls mit tausenden Fahnen versammelt und dies bis zur Casa Rosada, dem Regierungssitz am anderen Ende auf dem Plaza del Mayo. Ich musste mich für einen dieser Plätze entscheiden, zur Plaza del Mayo bin ich gestern schon nicht durchgekommen, sicher heute noch weniger. So blieb ich wo ich war, immer mit dem Blick nach hinten, sollte es eng werden, wollte ich ausweichen können.

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Riesige Starßenzüge waren abgesperrt.

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Plötzlich ein großes Raunen in der Menge, das langsam in ein Rauschen überging, weiter bis zu Macri, Macri und Argentina, Argentina ……Gesang auf schwellend – was für eine Kraft, was für eine Emotion, was für eine Begeisterung und was für ein Hoffen auf bessere Zeiten.

Gänsehaut, Atemlos, Herzbewegend, durchflutetet mit Begeisterungswellen die mich zum Kochen brachten und die Augen feucht werden ließ – so erlebte ich diesen Moment;

„Ein neuer Präsident wird vereidigt“! Kein Fußballspiel zwischen Argentinien und Deutschland im Endspiel, nein eine neue Regierung lässt dieses Land zum Kochen bringen! Überwältigend für mich, ich war völlig mit gerissen und tief bewegt.

„Argentina, Argentina, Argentina …..“!

Was für ein National Stolz!

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Hier vermischen sich wohl doch zwei Ereignisse!

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Ich bekam leider nur die Lifeguarde vom Präsidenten zu sehen, die ihn bis zur Casa Rosada begleitete.

Darauf folgte die Rede von Macri an die Nation, ich verstand nur einige Schlagwörter, die meist wieder Wellen der Begeisterung hervor riefen. Eine Nation ist nun voller Hoffnung, die Aufgabe wird eine sehr schwere sein, dies versicherte mir auch Sergio. Sicher ist es sehr interessant die Geschichte Argentiniens weiter zu verfolgen, auch für ganz Südamerika kann sich einiges ändern angesichts einer konservativen Regierung.

Die Peronistische Regierung hat 70 Jahre mit einer kurzen Unterbrechung regiert. laut Sergio mit Methoden, die mit unserer vergangenen Geschichte vergleichbar ist, er nannte sie auch beim Namen, was ich nicht tue, weil ich nicht wirklich darüber Bescheid weiß.

Nach der Rede bestieg der neue „Presidente Macri“ einen Wagen mit offenen Verdeck. Ich stand inzwischen direkt am Zaun und hoffte auf das Foto des Tages; leider stand Marci erst nach dem Congreso auf, ich erhaschte nur ein Foto mit einer winkenden Hand. Dafür hatte ich jede Menge Videos von den Begeisterungsmomenten aufgenommen, mein Iphone war überfüllt und ich war schon von der Hitze erledigt. Die Menschen zogen hinter dem Wagen her und ich ging zu meiner Casa zum Daten sichern und frisch machen.

In der Casa machte ich den Fernseher an und konnte gerade noch miterleben, wie Marci die Präsidenten Schärpe und der Regierungsstab übergeben wurde. Dies ist seit hunderten von Jahren in Argentinien die Aufgabe des scheidenden Präsidenten, in diesem Fall wäre dies Cristina F. Kirchner, doch sie hat dies kategorisch abgelehnt und ist seit heute Nacht um Mitternacht vorzeitig aus dem Amt geschieden und nicht mehr gesehen! Für 12 Stunden hatte das Land keinen Präsidenten, für Sergio unmöglich!

Nachdem ich die Fotos und Videos alle gesichert hatte ging ich wieder auf die Straße, meine Neugierde ist ziemlich unbändig. Doch neben meiner Haustür ist ein Friseur, den ich schon länger umlaufe. Nein heute nicht, der hat doch gar keine Augen für Haare an diesem Tag, so ging ich weiter. Nach zwei Ecken überlegte ich noch einmal etwas genauer. Morgen ist Samstag und Sonntag fliegst du schon, ach ich schaue einmal rein. So drehte ich wieder um und wurde von einem herzlichen Mariano empfangen, natürlich hatte er Zeit, musste sich nur von dem Fernseher los reißen.

So bekam ich endlich seit Monaten, zuletzt am Anfang von Australien mal wieder einen anständigen Schnitt auf meinen Kopf. Ein wenig kürzer als sonst, doch genau richtig für eine Seefahrt.

Um mich herum in der Casa wird es gerade sehr Spanisch lebhaft, Alicia, sie hatte mich vom Flughafen mit angeholt, ist gekommen und Sergio steht in der Küche und fängt an zu kochen. Hans Peter aus Deutschland, ein Freund von Sergio ist ebenfalls eingetroffen. Er ist sehr an meinen Reise Erlebnissen interessiert. In der Küche duftet es herrlich nach gebratenen Prawns, zuletzt gegessen in Australien bei Marisa. Mein Akku vom Mac wird leer, sodass ich mich in mein Zimmer begebe – eben doch nur ein zahlender Gast.

Mit meinem windschlüpfrigen Kopf machte ich mich wieder auf in Richtung Plaza del Mayo, mit müden Beinen und hungrigem Magen. Viel Auswahl gab es besonders an diesem Nachmittag nicht, die Aufräumungsarbeiten waren noch voll im Gange. So entschied ich mich wieder für das London City Café, nur wegen des Ausblicks auf die vorbei ziehenden Menschen.

An diesem Tag befanden sich doch einige sehr hungrige Menschen in der Stadt. Die Tische stehen direkt am Gehweg, Handtaschen müssen fest gesichert werden, ich habe mein eines Bein durch die Schlaufe gesteckt. Trotzdem, kleine Snakes, die auf den Tischen standen waren besonders beliebt. Kurz gefragt und schon waren die Finger am Snake und weg war er. Ich bekam sofort neue, obwohl ich dies gar nicht wollte, doch auch mit dem Verbot dies zu zulassen. Einfacher gesagt, als getan. Auch meine kleine Pizza, die ich nicht schaffte, war sehr begehrt. Ok, nicht gerade der beste Platz an diesem Tag.

Ein Gang über den Plaza del Mayo ließ mich noch ein paar feiernde Leute erblicken und Paolo, der jede Größe an Fahnen zum Verkauf anbot. Auch ich kaufte mir meine kleine Erinnerungsfahne an diesen Tag und Paolo war total happy, als ich ihm noch erzählte, wo ich heute war. Contacta, contacta, Fotografia ….., schreibt man das so? Eine nette Begegnung eines Menschen, der große Hoffnung auf die neue Zukunft hat.

„I’ts my happy day“!  Sagte er in seinem little English!

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Danach konnte nichts mehr diesen Tag toppen, so ging ich mit schnellen Schritten nach Hause in die Casa und unter die Dusche.

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Jeden Tag ein besonderes Ereignis!

Der gestrige Tag begann mit einer lästigen Pflicht, alle Outdoor Shops nach Winterjacken, geeignet für die Antarktika auf zu suchen, dabei durchstreifte ich fast die ganze Innenstadt. Mit dem Ergebnis, dass ich keine gefunden habe, die mir passte oder warm genug war. Dieses Thema bleibt bis Ushuaia ungelöst.

Dabei kam ich auf die AV Santa Fee in eine der interessantesten Buchhandlungen vorbei, die ich je gesehen habe. Nicht nur ihre Größe war gigantisch, der Ort in der sie sich befand war besonders interessant; in einem wunderschönen alten Theater! Ich betrat diese Buchhandlung durch das Foyer und traute meinen Augen kaum. Vor mir eröffnete sich ein riesiger runder Theatersaal, der Zuschauerraum, die Ränge – alles nur Bücher und auf der Bühne ein Café. Vom Zuschauerraum geht noch eine später eingebaute Rolltreppe in ein weiteres Untergeschoss voller Bücher.

Ich hatte schon gelesen, dass die Argentinier Bücher lieben und sie auch lesen, entsprechend viele Buchhandlungen konnte ich schon wahrnehmen. Doch hier saßen sie nun mit Büchern in den Logen oder im Café und lasen darin. Natürlich setzte auch ich mich in dieses Café und fühlte mich wie eine Schauspielerin und die Bücher waren die Zuschauer, im Hintergrund spielte ein Saxophon Jazz!

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Die AV Santa Fee ist eine der großen Einkaufsviertel dieser Stadt mit interessanten Geschäften und von dem Plaza Italia Richtung Plaza San Martin laufend kommt man direkt in das nächste Viertel, die Florida mit ihrer endlosen Fußgängerzone und dem Galeria Pacifico, ein Centro der Superlative. In der Mitte prangt zur Zeit ein riesiger knallroter Weihnachtsbaum, die vielen schmucken Geschäfte erstrahlen daneben in Hochglanz zusammen mit ihren Höchstpreisen, zum Anschauen wunderschön.

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Vorher legte ich auf dem Plaza San Martin eine Lunchpause im Dandy ein. Ich aß ein herrliches selbstgebackenes Brot mit einem Salat aus Quinoa (peruanische Hirse), Schafskäse und Spinat. Um diesen mit wunderschönen Bäumen bewachsenen Platz reihen sich prächtige Palacios aneinander, einer größer, schöner als der andere.

Neben mir saß eine junge Frau mit einem kleinen Baby auf ihren Mann wartend. Bekam ich doch tatsächlich feuchte Augen – vermisse meine kleine Enkelin Emma!

Direkt vor mir erschien ein Kamerateam mit Moderatorin, die an der Straßenecke Passanten befragten. Ich ahnte schon, dass es um den heutigen Regierungswechsel gehen musste. Christina F. Kirchner, hier wird sie kurz CFK genannt, weigert sich die Regierung an ihren Nachfolger offiziell mit einer Zeremonie zu übergeben, alle Zeitungen prangten gestern mit dieser Überschrift auf der ersten Seite. Dieser Abend sollte noch sehr spannend werden.

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Da mein Ziel an diesem Tag eigentlich der Einkauf meiner Antarktika Ausrüstung war, startete ich von Neuem in die Florida, mit dem Ergebnis keine Lust mehr zum Schauen zu haben, lieber wollte ich Neues entdecken. Die Galeria Pacifico war schon einmal neu für mich, doch eher künstlich hochgestylt wie so oft in anderen Metropolen.

Je weiter ich Richtung Congreso lief, desto mehr Menschen Fahnen schwenkend kamen mir entgegen. Ich hatte mich eigentlich für den Friseur unten vor meinem Hauseingang entschieden, doch langsam wurde ich neugierig auf das was mir ständig entgegen kam.

Für mich schien dies eine Demonstration zu werden, gegen oder für die neue Regierung – Spanisch fliege mich bitte an! So drehte ich glatt wieder um und zog mit dem Strom, der immer zahlreicher, bunter und lauter wurde. Rechts und links der Straße wurden große Barbecue Grills aufgebaut und mit dicken Würstchen belegt.

Die Menschen, die mit mir zogen schaute ich mir genau an, denn in eine gefährliche Situation wollte ich nicht hinein kommen. Ich entdeckte junge und alte Menschen, Familien mit kleinen Kindern nebst Kinderwagen und schaute fast nur in fröhliche Gesichter. Langsam entstand in mir eine Faszination dieser für mich völlig unbekannten Situation, fast wie ein Fieber; mehr, mehr, mehr!

Bis zum Plaza del Mayo kam ich nicht mehr, doch nach einiger Zeit entdeckte ich in den Fernsehgeräten der Cafés, dass Cristina F. Kirchner eine Rede von der Casa Rosada aus hielt. Da machte es langsam klick bei mir, aha, sie spricht ein letztes Mal zu ihrem Volk und hier befinden sich ihre Anhänger.

Wirklich ihre Anhänger, fragte ich mich schon? Diese Menschen sahen eher nach dem einfachen Volk aus und wieso so viele unterschiedliche Fahnen und Namen darauf?

Als es nicht mehr weiter ging stellte ich mich direkt neben eine Wand und lauschte dem Geschehen zu, meine Faszination stieg von Minute zu Minute. Was wirklich auf dem Platz geschah konnte ich von diesem Punkt nicht erkennen, doch immer wieder ging ein lautes Raunen durch die große Menge, das bis zum Gesang für mich unverständlicher Worte anschwoll.

Steigerung: Argentina, Argentina, Argentina ……!

Gänsehaut und feuchte Augen, meine Kamera mit Videofunktion blockierte gerade in diesem Moment oder war ich zu aufgeregt?

Überwältigt doch unglaublich angeregt ging ich nun endgültig nach Hause, wollte ich dies sofort aufschreiben und posten. In der Casa angekommen ging nichts mehr, nur noch mein Bett lockte mich. Also gut morgen früh geht auch noch, dann kannst du auch Sergio fragen, was das alles bedeutet!

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Buenos Aires, die Stadt des Tangos und großartiger Erlebnisse.

Nur drei weitere Tage in Buenos Aires, doch voller Erlebnisse!

8. Dezember, Buenos Aires

Nachdem ich mich wieder ein wenig aufgepäppelt hatte startete ich meine Erkundungen durch die riesige Stadt von Buenos Aires am 5. Dez. wieder von Neuem und versuchte ein Geschäft mit Outdoorkleidung für meine Antarktika Expedition zu finden. Ich brauche für das viele Eis noch einige warme und Wasser abweisende Kleidung. Ich hatte mir einen Laden im Internet heraus gesucht, leider nicht gefunden, so gelangte ich wieder in die Einkaufsstraße „Florida“, einer endlosen Fußgängerzone. Für die Antarktika brauchte ich auch eine neue Sonnenbrille mit UV Schutz, die letzte hatte ich in Kuala Lumpur auf dem Fake Markt erstanden, Qualität gleich null. Der Verschleiß an Brillen, sei es Sonnen- oder Lesebrille ist immens groß auf dieser Reise, ich lebe fast ausschließlich aus der Tasche und das ewige raus und rein mögen Brillen nicht so gerne. So erstand ich eine neue, nicht gerade billige in einem dortigen Kaufhaus, doch bezahlen konnte ich wieder nicht mit meiner Karte ohne Pass. So musste ich erst Cash von der Bank holen; scheint als gäbe es hier wohl sehr viele gefälschte Kreditkarten.

Wirklich munter war ich immer noch nicht, so machte ich wieder im London Café, das direkt an der Ecke Florida/Peru liegt , eine größere Pause. Ja, die Straßennamen gehen einmal durch Südamerika, fast alle Länder habe ich hier schon entdeckt.

An dieser Straßenecke ging es am heutigen Samstag sehr turbulent zu. Besonders auffallend waren zwei Herren, gekleidet in Sacco und gepflegten Schuhen. „Cambio, Cambio, Cash, Cambio …..“ riefen sie in einem fort, für mich wurde es zu einem Ohrwurm, den ich an diesem Tag kaum noch los wurde. Später nahm ich diesen Ausruf die ganze Florida wahr. So konnte ich sehr gut von meinem Platz beobachten, wie es zu diesen unglaublichen Tauschkursen kommen kann, allerdings sehr gefährlich, reichlich Falschgeld ist im Umlauf. Eine kleine Gruppe amerikanischer junger Mädchen ging mit um die Ecke zur Cashstube. Als sie zurück kamen, sahen sie nicht wirklich glücklich aus. Wirklich erfolgreich waren diese beiden Herren zum Glück nicht; „Cambio, Cambio, Cambio“ ……!

Etwas gestärkt trieb mich meine Neugierde nun doch endlich in Richtung Harbor Front. Ich hatte gelesen von dem Puerto Madero; wie überall zieht es mich immer in die Häfen. Liegt das an meiner Geburtsstadt Hamburg?

Auf dem Weg dorthin kam ich an einem weiteren monumentalen Gebäude, dem Centro Cultura Kirchner vorbei. Ein Kulturzentrum an dem über 20 Jahre gebaut wurde und erst seit kurzem fertig gestellt.

Kommt dies jemanden aus Hamburg bekannt vor, wie weit ist denn unsere Elbphilhamonie?

Dieses Kultur Zentrum ist  wohl eines der letzten Denkmäler der 12 Jahre währenden sehr umstrittenen Kirchner Dynastie. Übermorgen geht sie zu Ende. Eine Stichwahl hat sich für den neuen konservativen Präsidenten Macri entschieden; so hat die peronistische Kirchner Regierung seit langem ihr Ende gefunden. Vieles soll sich endlich ändern in Argentinien, die Menschen sind voller Hoffnung, keiner scheint wirklich zu bedauern, dass jetzt ein Konservativer die Regierung erhält.

Doch dieses Zentrum der Kultur ist mit seinen Ausmaßen bisher das Größte auf der Welt. Außen eher konservativ, innen hoch modern. Für die Öffentlichkeit ist das Gebäude frei zugänglich, nur die Konzertsäle bleiben einem ohne Eintrittskarte verwehrt. Zehn Stockwerke, die man umlaufend besichtigen kann, Ausstellungen und auch eine Kirchner Selbstdarstellung sind zugänglich. In der Mitte steht auf gigantischen Betonfüßen ein frei schwebender riesiger Konzertsaal, La Bellena Azul, aussehend wie ein großes Schwein aus Metallgeflecht.

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An Kulturstätten mangelt es wirklich nicht in Buenos Aires. Konzerte, Opern, Theater, Tangokult, Kinos und Museen, wochenlang könnte man jeden Tag nur in „Cultura“ leben – wie gerne würde ich jetzt Spanisch können.

Meine Zeit vergeht hier unglaublich schnell, nur die große Stadt im Innern zu erfassen dauert, wenn man nicht nur durchhetzen möchte. An diesem Tag fühlte ich mich nicht wirklich sehr glücklich, wieder einer der Tage, der so manche Zweifel auf kommen ließ. Meine mangelnden Spanischkenntnisse und meine angeschlagene Gesundheit trugen sicher den Hauptanteil dazu bei. Ich fühlte mich wie abgenabelt von dem Geschehen um mich herum. Bisher war ich es gewöhnt einfach mit den Menschen zu sprechen, denen ich begegnete, doch hier schien ich nur auf Kopf schütteln zu stoßen mit meinem Englisch. Außer Bestellen und Einkaufen mit ein paar Spanischwörtern geht an Unterhaltung nicht mehr, so schien es mir bis dahin.

Nach dem Kulturzentrum war es nicht mehr weit bis zum Puerto Madero, gelegen an dem Rio de la Plata. Vor mir öffnete sich ein völlig anderes Buenos Aires, eine Hochhäuser Skyline, moderne Brücken und eine Harbor Front, wie ich sie schon in vielen Städten gesehen habe. Restaurants neben Bars, Wohnungen und Bürohäuser und entlang der Promenade Menschen die joggten, Fahrrad fuhren oder mit Rollerblades unterwegs waren, nicht zu vergessen die vielen flanierenden Fußgänger. Ein paar Oldtimer lagen an der Pier, doch wirklich fahrende Schiffe sah ich nicht. Der große Hafen ist von dort nicht sichtbar, so wie bei uns in Hamburg. Daher wirkte dies für mich eher künstlich und nur teuer und austauschbar mit jeder am Wasser liegenden Großstadt.

Buenos Aires_2A, Harbor Front.Dez. 05 2015 7

Ich genoss in einer Bar ein Glas Wein und schaute mir das Treiben an, bevor ich mich müde und immer noch etwas unzufrieden auf den Weg zu meiner Casa machte. Auch wenn ich jeden Tag ein paar Wörter mehr Spanisch kennenlerne, so hoffe ich doch die nächsten Monate noch auf Englisch sprechende Menschen zu treffen.

Am nächsten Morgen, dem Sonntag und Nikolaustag, wie Anja und ich feststellten; einen Tag, den man hier nicht kennt. Wir hatten uns für diesen Tag schon verabredet, gemeinsam wollten wir zumindest den Abend mit einer Tango Milongo in San Telmo verbringen. Sonntag ist für BA allerdings auch Markttag in vielen Vierteln. Auch hier wollte ich unbedingt nach San Telmo, inzwischen mein Lieblingsviertel, auf den Mercado de San Telmo, dem Markt mit einer sehr typischen Atmosphäre.

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San Telmo Sonntagsmarkt ….

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Markt Gesichter ….

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Start ist auf der AV Defensa, direkt am Plaza de Mayo beginnend und endlos bis zum Herzen von San Telmo, dem Plaza Dorrego. Die Atmosphäre war großartig, alles war zu bekommen. Künstler mit selbstgefertigten Kunsthandwerk, Kleidung in jeder Fasson, Altes und Originelles, verkauft von Originalen aus BA, Musik, Kleinkunst und einigen kulinarischen Leckereien, dies begleitete uns stundenlang bis zur Plaza Dorrego. Die Plaza empfing uns schon von weitem mit Tangoklängen, vor uns tanzte ein Paar aus kineastischer Vergangenheit, ein Postkarten Motiv – einfach herrlich.

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Die Marktszene der Plaza wechselte in einen Antikmarkt, mit vielen erstaunlichen europäischen Dingen, sei es unser berühmtes Geschirr mit Zwiebelmuster oder Bleiglas Gefäße, alles Dinge, die bei uns schwer verschlossen und teuer in Antiquitätengeschäften schmoren und hier unter frischer Luft auf Markttischen stehen. Wer also solche Kostbarkeiten sammelt, sollte sich auf den Weg nach Buenos Aires machen.

Mit hungrigen Mägen gingen wir in die Markthalle von San Telmo, auch eine Sehenswürdigkeit. Bei einem Patrone wie er im Buche steht, aßen wir die besten Empanadas Pollo in BA, ein nettes Plätzchen um Pause zu machen. Danach ging Anja noch einmal nach Hause, sie brauchte ihre Tanzschuhe für die Milongas, eine weitere wollten wir noch in einem Club besuchen. Ich schlenderte weiter durch San Telmo, entdeckte eine Galerie, die Galeria de Arte von Mercedes Giachetti, einer großartigen Aktkünstlerin.

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Patrone Enrique mit Anja.

Dort wurde ich von einer sehr netten jungen Argentinierin begrüßt – in wunderbarem Englisch! Was für ein Vergnügen für mich, endlich einmal mit jemanden in Englisch über die Kultur und Sitten dieser Stadt mich zu unterhalten. Der Stil dieser Galerie gefiel mir sehr, nicht alle Künstler, doch die ganze Atmosphäre tat mir gut.

Weiter entdeckte ich einen Innenhof mit Cafés und kleinen Läden mit Kunstgewerblichem. Der Innenhof weißt noch die alten Zeugnisse aus anderer Zeit auf, als San Telmo noch das Viertel der Reichen Kolonialgesellschaft war, gebaut im Französischen Stil. Dieser Innenhof, heute Galeria Comercial genannt, war früher der Hof eines prächtigen herrschaftlichen Hauses. Im zweiten Stock, über eine Galerie erreichbar spielte eine kleine Gruppe Gitarre und Gesang, meine Füße brauchten dringend eine Pause. Einen Stuhl konnte ich ergattern, ein Glas Wein und frische Erdnüsse auf dem Schoss vergnügten mir die Zeit.

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Vergangene Blütezeit.

Um 19:30 Uhr trafen Anja und ich uns auf der Plaza Dorrego pünktlich zum Start der öffentlichen Milonga mit dem Start des Tango Festivals wieder. Im Hintergrund wurde noch lautstark der Antikmarkt abgebaut. In der Mitte war die Tanzfläche frei und schon reichlich umringt von vielen Menschen. Ich hatte noch einen der begehrten Plätze in der ersten Reihe stehend erwischt.

Erst eröffneten die Profitänzer die Milonga, später tanzten die umstehenden Menschen, die Tango tanzen können, auch Anja wurde aufgefordert. Meist werden vier Tänze in unterschiedlichen Tempi getanzt, Regeln, die man kennen muss, bevor man sich auf die Tanzfläche wagt. Es war faszinierend zu sehen, wie Jung und Alt sich auf dieser Tanzfläche bewegten, am interessantesten war für mich auf die Füße mit den unglaublich unterschiedlichen Schritten zu schauen.

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Tango Milonga auf dem Plaza Dorrego

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Eine kleine Performance der Profis wurde uns noch dargeboten, eine Abfolge der Tangogeschichte, eigentlich ein Revolutionstanz. Unser Hunger trieb uns in ein kleines typisches Lokal, beide aßen wir Fleisch mit Salat, einen Teller gefüllt mit einem riesigen Stück Fleisch, Salat in einer kleinen Schüssel daneben – für meinen noch so hungrigen Magen nicht zu schaffen. Kurz vor 23 Uhr gingen wir in den Club Maldita Milonga, nicht weit davon entfernt.

Wir saßen an einem Tisch direkt an der Tanzfläche, hinter uns die Bühne für das Orchester. Ich hoffte nur, dass mich keiner auffordern würde, doch woran auch immer dies zu erkennen ist, Anja sah man an, dass sie Tango tanzen kann. Das Niveau der Tänzer erhöhte sich um einiges. Um Mitternacht kam das Orchester „El Afronte Orquesta Tipica“ auf die Bühne, die Stimmung änderte sich schlagartig in eine powervolle knisternde Atmosphäre. Selbst die Tänzer bekamen mehr Schwung, so schien es mir. Was für ein Tag!

Ein weiteres Highlight war eine Tanzshow eines begnadeten Tango Paares mit fast akrobatischen Schritten, einfach großartig. Trotz der späten Stunde war ich wie aufgedreht, still sitzen fiel mir nicht leicht, der Rhythmus hat es in sich und macht Lust auf diesen Tanz.

Ein Taxi brachte uns zu später Stunde zurück und der schönste Tag in BA ging für mich um 2:30 zu Ende.

 

Gestern schlief ich tatsächlich etwas länger, seit meiner Gesundheitsattacke hat sich mein frühes Aufstehen der letzten Monate verflüchtigt, auch hatte ich für ein paar Tage laute Nachbarn im Nebenzimmer, die mir die Nachtruhe etwas versüßten.

So verbrachte ich einen etwas ruhigeren Tag. Erst tauschten Anja und ich unsere Fotos aus, sie ist für ein Paar Tage nach Mendozzo geflogen. Später fuhr ich zum ersten Mal Bus in dieser Stadt.

Ich wollte nach Palermo, ein Stadtteil weiter entfernt von hier. Linie 64 hatte ich von Sergio erfahren, einsteigen kannst du oben an der Hauptstraße. So machte ich mich auf dorthin, fand auch die Bushaltestelle mitten im Gewühle, stand an wie es hier üblich ist. Endlich kam der Bus, die anderen hielten eine Karte an ein Lesegerät und ich wollte bezahlen. Nicht möglich, so stand ich etwas ratlos vor einem Apparat, von dem ich nichts verstand. Plötzlich reichte mir eine Frau ihre Karte, ich sollte sie an das Lesegerät halten; 3,55 Pesos (0,35 Cent) stand dort geschrieben, dafür wird man durch die ganze Stadt gefahren. Die Argentinierin spendierte mir diese Fahrt mit einem Lächeln, was für eine Gastfreundschaft!

Wild durchschaukelt kam ich schließlich am Plaza Italia an, jetzt sind die europäischen Länder dran. Ein riesiger Platz, von dem viele Richtungen weiter laufen. Ich wollte in die angrenzenden Parks, dringend brauchte ich etwas Grün um mich herum.

Jardin Botanico, Japanico, der Zoo und der Park 3 de Febrero, alle schließen aneinander an. Außer dem Zoo durchlief ich sie fast alle. Die BA’s haben vier Tage frei, Wochenende, Brückentag und Feiertag, Maria Empfängnis. Entsprechend gut besucht waren diese Parks, besonders der Park 3 de Febrero, der mit einem See besonders attraktiv ist. Bötchen fahren, Picknick machen, mit dem Fahrrad kommend, Rollerblades und anders Gefährt, alles mischt sich bunt miteinander.

Buenos Aires_3Dez. 07 2015 Buenos Aires_3Dez. 07 2015 1

Ich kaufte mir das beste Eis überhaupt, BA ist dafür berühmt, legte mich auf eine der Wiesen und genoss die Sonne in meinem Gesicht. Seit ich aus Neuseeland gekommen bin, hat sich mein Aussehen nicht gerade verbessert, gegen die tiefen Schatten musste ich etwas tun.

Am frühen Abend lief ich langsam zurück durch die Straße, in der sich Evita Perons Museum befindet, natürlich zu um diese Zeit. Im Innenhof dieser Villa befand sich ein herrliches Restaurant, genau richtig für mich. Um mich herum saßen nicht nur Touristen, die meisten schienen BA’s zu sein. Familien, ältere Damen, die sich zum Klönen trafen oder junge Leute. Ich wollte um diese Zeit gerne mein tägliches Dinner essen, falsche Uhrzeit für Argentinien. Zwischen 17 und 20 Uhr isst man doch Kuchen und trinkt Café! Wusste ich ja schon, doch so konsequent wie hier ist mir das noch nicht aufgefallen.

So bekam ich die kleine Karte, auf der einen Seite Cafés in zig verschiedenen Variationen und Süßem, auf der anderen Seite Sandwich und Foccia. So bestellte ich mir eine große Flasche Wasser, eine Foccia Pollo und eine Glas Wein. Schon das was auf den Tischen stand, wies auf die Touristen hin, nur diese tranken Wein und aßen Herzhaft.

Es war ein schöner Platz, um das Leben dieser hier lebenden Menschen kennen zu lernen. Durch einen Lacher, der mir bei einem vor meiner Nase sitzenden etwas entblößten Rückenteil heraus rutschte, kam ich mit zwei typischen Damen aus dieser Gesellschaft ins Gespräch. Sie wollten genau wissen warum ich lachen musste; oh wie peinlich. Eine sprach Englisch, ich wand mich geschickt um eine Antwort, doch jetzt wollte sie wissen woher ich komme. Eine dieser charmanten Damen hatte ihre Wurzeln in Deutschland, stammelte ein deutsches Wort und lächelte darüber. Sie waren sehr interessiert an meiner Reise, meinten allerdings auch, ich solle vorsichtig sein in Argentinien.

Dies ist schon schade, das lässt das Reisevergnügen mich etwas einschränken, nur glauben muss ich dies wohl langsam, so viele Argentinier warnen mich davor. Wie gut, dass ich schon so viele Reiseerfahrungen gesammelt habe, nur meine Kamera kann ich nicht einfach schultern, das könnte schief gehen.

Diesen Abend ließ ich mich von einem Taxi nach Hause bringen, für gerade einmal 5 Euro.

Jetzt sitze ich schon den halben Tag an meinem Mac und schreibe, gleich 14:30 Uhr und der Hunger kommt nach meinem spärlichen Frühstück. War ich doch schon wieder drei Tage im Hintertreffen. Nun möchte ich heute nichts Neues entdecken, werde also in mein Lieblingsviertel gehen und schauen was sich dort heute so tut …..!

 

Buenos Aires an einem Feiertag wie diesen 8. Dezember, Maria Empfängnis zu besuchen, sollte niemand machen. Wo sind all die vielen Menschen nur geblieben? Die einzigen, die man hier entdecken kann, gehören nicht unbedingt zu der Gesellschaft, die man kennen lernen möchte. Schon am Plaza Congreso, für mich bisher nur ein wunderschöner Platz, wurde ich von einer jungen, herum lungernden Horde Jugendlicher auf die Straße getrieben. Parkende Touristen Busse schotteten den Platz vor Einsicht ab, eine Kleinigkeit an meine Tasche zu gehen. Sie kamen direkt auf mich zu, sodass meine Spürnase, mich direkt auf die Straße zu begeben vor, was auch immer, rettete. Gelächter schalte mir hinterher, eine Bestätigung, dass ich richtig gehandelt hatte. Schon einige Male ist der Weg auf die Straße besser, als auf einem tief uneinsichtigen Bürgersteig für mich gewesen, nur bei Nachahmung bitte auf die Fahrzeuge achten!

Es war fast unheimlich durch eine sonst so pulsierende Stadt zu laufen, deren untere Etage völlig verriegelt schien, überall waren die Rollläden heruntergelassen, kaum ein Café hatte geöffnet, nur typische touristische Häuser waren geöffnet.

Doch ganz wollte ich nun nicht gleich aufgeben und lief weiter bis zum Plaza Mayo, wo die AV Defensa, die in das Viertel San Telmo führt beginnt. Wo Vorgestern das Leben tobte, schien sich kaum etwas zu bewegen, nur ein paar Touristen liefen in meine Richtung.

Den Plaza Dorrego habe ich unbeschadet erreicht und zu meiner großen Freude wurde dort wieder Tango getanzt. Mein Hunger wurde immer unerträglicher, sodass ich es direkt auf dem Platz mit Blick auf die Tanzende noch einmal versuchte. Gefühlte Tische verhießen, dass es etwas zum Essen geben könnte. Doch die Uhrzeit hätte mich eigentlich schon warnen können, man hatte bereits gegessen, die Tische waren nur noch nicht abgeräumt.

Wasser und ein Glas Wein bekam ich nach einer viertel Stunde, das bestellte Essen erhielt ich auch nach einer weiteren halben Stunde nicht, sodass ich bezahlte und mich zu meinem mir bekannten Ziel, der Markthalle von San Telmo begab. Le Patrone erkannte mich sofort, vorgestern aßen Anja und ich hier die besten Empanadas in BA. Doch wirklich viel war auch hier nicht los. Si, du bekommst etwas zu essen, setze dich und im Nebensatz; so beautiful, damit war ich schon vor zwei Tagen gemeint. Die bestellte Flasche Wasser war in einer Sekunde auf dem Tisch.

Le Patrone heißt Enrique, ist ein herzensguter Seniore mit prächtiger Leibesfülle auf Brautschau. Er stellte mir am Nachbartische einem Journalisten aus UK vor, der auch schon bessere Zeiten hatte, unglaublich dünn und nicht wirklich gesund wirkend. Doch wir kamen in ein interessantes Gespräch über Argentinien, seine Politik, die Wahl und ihre Menschen. Selber lebt er schon seit 12 Jahren hier in BA und behauptete von sich hier glücklich zu sein.

Trotz dieser ganzen durchgedrehten Situation genoss ich dieses morbide anmutenden Flair dieser Markthalle, das unverfälschte Leben dieser Stadt präsentierte sich mir quasi auf dem Tablett.

Mir war nach Fleisch zu Mute, so bestellte ich eine Milanesa mit Salat. Bekommen habe ich eine panierte Schuhsohle, umgeben von einer aufgeschnittenen Zitrone, mit einer Schüssel Grünzeug und Tomaten – wo bitte gibt es eine Säge? Die Hälfte schaffte ich, die Erinnerung an die saftige Emplanada zwei Tage zuvor ließ mich kaum glauben, dass ich am selben Platz war.

Buenos Aires_3Dez. 08 2015

Um nicht am Abend, so wie jetzt zu verhungern orderte ich noch eine Emplanada zum Mitnehmen, die werde ich jetzt gleich verspeisen. Trotzdem hat es mir großen Spaß gemacht dort zu sein, mich unterhalten zu können und einen herzlichen Patrone zu erleben. Für mein Essen habe ich nicht wirklich viel bezahlen müssen. Ein Taxi brachte mich direkt vor die Tür.

Die Emplanada schmeckte inzwischen auch kalt vorzüglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Buenos Aires, meine ersten Schritte in Süd Amerika.

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Buenos Aires auf dem Plaza del Congreso und seine vielen Tauben.

Gestern, heute …, der 30. November, mein Abreisetag machte mich doch etwas nervös. Wieder ein großer neuer Schritt ins Unbekannte. Bin ich erst unterwegs legt sich dies sehr schnell, doch vorher musste ich noch rechtzeitig mein Auto im Irgendwo in Auckland abgeben, rechtzeitig zum Flughafen kommen, nichts ahnend, dass ich dort noch lange warten würde. Alles hat perfekt funktioniert, nur eben nicht der Flug nach Süd Amerika, die Maschine ist in Sydney hängen geblieben, warum auch immer.

 

Santiago de Chile, 20:10 Uhr

Ja und welchen Tag habe ich jetzt hier? Den 1. Dezember oder noch den 30. November? Von Auckland bin ich letztendlich um 0:10 am 1.Dez. gestartet, 6 Stunden Verspätung. Geflogen bin ich über 11 Stunden und warte jetzt noch auf den umgebuchten Flug nach Buenos Aires. Dort soll die Maschine um 23:40 noch am 30. November landen, hier startet sie um 21:40, am 30. November! Klingt ziemlich verrückt und welchen Tag habt ihr in Deutschland gerade, ich glaube schon den 1. Dezember 00:16 sagt meine Weltuhr auf dem Iphone.

Die letzte Mahlzeit, die ich eben gerade im Anflug auf Santiago bekam war Frühstück, nach einer zwangsweise verdunkelten Nacht, hier ist jetzt schon Afterdinner Time. Wie auch immer, wenn ich endlich in Buenos Aires ankomme und hoffentlich von Sergio von der Casa Los Angelitos abgeholt werde, ist schon tiefe Nacht. Hoffentlich werde ich um diese Zeit auch schlafen können.

Den nächsten Schritt werde ich auch noch schaffen, etwas bedaure ich, dass ich nicht schon hier in Santiago aussteigen konnte. Die Menschen auf dem Flughafen singen bei der Arbeit und Santiago de Chile scheint nicht gleich so ein riesen Sprung aus der Natur von Neuseeland zu sein. In 2 ½ Monaten muss ich irgendwie hier wieder gelandet sein, ein weiterer Flug nach Lima startet von Santiago.

Was für eine spannende Zeit liegt nur vor mir – herrlich, fantastisch und aufregend.

1.Dezember, in Buenos Aires

Schon der zweite Tag startet gerade für mich in Buenos Aries. Gelandet bin ich nach dem endlos scheinenden Flug letztendlich um 0:30 Uhr am 1. Dezember. Auf unglaublich herzliche Weise wurde ich von Sergio und einer Freundin, die zu Besuch war abgeholt, in der Casa I los Angelitos kam ich nachts um 02:00 Uhr an. Mitten in der Stadt, ganz in der Nähe des Plaza del Congreso liegend und trotzdem ruhig. Man geht durch eine kleine vergitterte Tür zwei Stockwerke hinauf und gelangt in einen großen langgezogenen mit Blumen und Grünpflanzen ausgestatteten Patio. Von hier geht es in mein Zimmer, ein weiteres daneben ist gerade unbewohnt, sodass ich seit langem mal wieder ein Bad für mich alleine nutzen kann, was für ein Luxus.

Eine weitere Etage ist über den Patio zu erreichen, dort wohnen zur Zeit ein Kolumbianer und Anja aus Berlin. Sergio und seine Familie haben ihre Wurzeln ebenfalls in Deutschland, die Eltern seines Vater sind vor endlosen Jahren nach Buenos Aires gekommen. Sein Vater ist schon hier geboren, verheiratet ist er mit einer Argentinierin. Auf der anderen Seite des Patios leben sie alle zusammen.

Rudolfo, Vater von Sergio spricht zu meinem großen Erstaunen ein Akzent freies Deutsch, seine Mutter versteht unsere Sprache, traut sich wohl nicht zu sprechen. Sie ist eine liebenswerte ältere Dame. Sergio spricht auch Deutsch, allerdings mit spanischem Akzent. Eine Schwester von ihm lebt in Wolfsburg, seine Tochter in Nürnberg. So ist diese Familie meist einmal im Jahr in Deutschland, für mich ein purer Zufall.

Allerdings begegnet man den deutschen Spuren hier in Buenos Aires ziemlich häufig. In einer Buchhandlung bin ich über Bücher, ausgelegt auf einem großen Tisch aus dem dritten Reich in Spanisch geschrieben, gestolpert, was mich schon etwas irritiert hat. Beim Umherlaufen durch die Stadt hörte ich immer wieder sehr enthusiastisch Deutsch sprechende Argentinier, die deutschen Touristen ihre Stadt erklärten. Ich wurde ganz neidisch angesichts dieses Elans.

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Der Patio der Casa Los Angelitos

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Damian, die Hausschildkröte seit 45 Jahren.

Wieder zurück in der Casa. Das Haus ist im Stil unserer Gründerzeit 1910 gebaut, noch im Bad sind alte Spuren davon in Original vorhanden. Im Patio läuft eine kleine Schildkröte, Damian frei umher, sie ist schon 45 Jahre alt und lebt auch seitdem hier und zwei Tauben fliegen einem dicht über den Kopf hinweg. Eine moderne Küche nutzen alle Bewohner gemeinsam mit der Familie, die es sich nicht nehmen lassen den Abwasch für uns zu übernehmen, sehr ungewohnt für mich. Draußen steht ein langer Tisch, den wir uns ebenfalls teilen, gerade sitze ich mit Anja hier und wir schreiben unsere Erlebnisse auf. Anja ist eine begeisterte Tango Tänzerin, die in Berlin einer großen Tango Gemeinschaft angehört und heute Abend geht sie zum ersten Mal in einen Club.

Meine erste Nacht war entsprechend kurz, um 2:30 lag ich endlich in einem weichen Bett, für mich ein Genuss nach Wochenlanger brettharte Unterlage im Auto. Um gleich in den richtigen Tagesrhythmus zu kommen stand ich trotzdem schon um acht Uhr erstaunlich frisch wieder auf. Das größte Problem was ich hier noch nicht lösen konnte, ist an die Pesos zu kommen. Bargeld, am besten in Dollar ist hier sehr gefragt. Mit der Karte Geld bei der Bank zu bekommen ist möglich, allerdings nur in kleinen Summen und zu einem denkbar schlechten Kurs, während man für Bargeld 20 – 30 % mehr bekommt. Auf dieser Weltreise besitze ich natürlich kein Bargeld, alles was wertvoll ist habe ich zu Hause gelassen, außer meiner Technik.

Wie es allerdings aussieht beleibt mir nichts anderes übrig jeden Tag eine Summe X, die ich bei der jeweiligen Bank bekomme abzuheben, um meine Reise auch bezahlen zu können. Schon meine Miete zu zahlen, die hier Wochenweise bezahlt wird, kann zu einem Problem werden.

Den ersten Schritt vor die Tür setzte ich um mein Frühstück einzukaufen, eine Anfangs aufregende Aktion. In der Nacht sah die Stadt zwar ruhig aus, doch schien sie für mich unendlich groß und unübersichtlich zu sein, alles sah gleich aus. Widererwarten kam ich recht schnell zurecht. Das Straßensystem ist sehr logisch zwischen den Häuserblocks aufgebaut und im rechteckigen und mit einem tausender Nummernsystem versehen. Wenn man sich die Richtungen einprägt und einige Hauptstraßen merkt, findet man sich sehr schnell zurecht.

Carefour ist hier eine der Supermarktketten, die ich bisher nur in Frankreich kennen gelernt habe. Doch in den vielen kleinen Geschäften, denen man hier begegnet sieht das Obst und Gemüse frischer aus. Auch im Supermarkt konnte ich nicht mit meiner Karte bezahlen, meinen Reisepass wollte die Kassiererin dazu sehen, den habe ich gut verschlossen in meinem Zimmer gelassen.

Nach meinem Frühstück machte ich mich in Richtung Plaza del Congreso auf, nicht weit entfernt von meiner Casa. Dazu läuft man auf Av de Mayo, einer der Hauptstraßen, die direkt bis zum Plaza de Mayo mit der Casa Rosada, dem Präsidentensitz führt, also mitten im Herzen von Buenos Aires.

Eine großartige und unsagbar interessante Stadt öffnete sich vor meinen Augen, mit unsagbar vielen klassizistischen Gebäuden, eingerahmt mit der Moderne unserer Zeit. Gewarnt wurde ich von vielen Menschen vorsichtig mit meinen Sachen zu sein. Also landete mein Iphone im Hosenbund, meine Finanzen verteilt an mir und die Kamera blieb erst mal zu Hause. In meiner Tasche befand sich mein Reiseführer und wertloser Kleinkram. So fühlte ich mich gut präpariert und frei, durch mein Aussehen falle ich nicht unbedingt als Touristin auf. Eines habe ich allerdings ziemlich schnell erfahren müssen, mit Englisch kommt man hier nicht sehr weit. So muss ich mir schnell einige Redewendungen im Spanischen aneignen, damit ich die nächsten Monate zurecht komme.

Die Plaza del Congreso und Plaza de Mayo sind sehr beeindruckend, der Palacio del Congreso mit seiner grünen Kuppel ist dem Capitol in Waschington nach empfunden, die Monumente auf diesem Platz sind jeweils Meilensteine für die Unabhängigkeit Argentiniens. Auf dem Plaza de Mayo läuft man direkt auf die Casa Rosada mit ihrer rosa Fassade zu, sie ist der heutige Sitz der „Präsidenta“ Cristina Kirchner, die allerdings nur noch bis zum 10. Dezember an der Regierung ist. Weiter befindet sich auf diesem Platz die Banko de la Nation und die Catedral Metropolitana, alles sehr beeindruckende Gebäude mit großem geschichtlichen Hintergrund. Von den Balkonen der Casa Rosada hielten u.a. Evita und Juan Peron viele ihrer legendären Ansprachen an das euphorische argentinische Volk, auch Madonna, die in dem Film Auf die Frage hin, ob viele Argentinier diesen Film auch gesehen haben, hieß es nur, nein keiner mochte Madonna.

Auch mir begegnen hier ständig politische Szenen, vor der Vergitterung der Casa Rosada warteten viele Fernsehjournalisten aus dem In- und Ausland. Überall wird man auf die politischen Ereignisse mit Plakaten und Graffitis aufmerksam gemacht und am Abend fand eine musikalische Veranstaltung auf dem Plaza del Corgreso statt, zusammen mit politischen Reden, Tango und Feuerjongleuren. Die Stadt fängt erst in der Nacht wirklich an zu leben, für mich alleine leider ein Problem, so spät ist es als alleinstehende Frau doch nicht mehr sicher auf den Straßen. Doch möchte ich dies natürlich auch gerne erleben, dazu werde ich mich irgendwo anschließen.

Auf dem Weg zur Casa saß ich sehr lange in einem der vielen berühmten Cafés „London City“, ein berühmter argentinischer Schriftsteller soll hier seinen ersten Roman geschrieben haben. Hier konnte ich die erstaunliche Disziplin der Argentinier kennenlernen, die nach Feierabend in mehreren Schlangen für die unterschiedlichsten Buslinien anstanden und einen Tag später bei den Banken, dort holen sie sich ihren ganzen Lohn in bar ab.

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Die Casa Rosada, der Präsdenten Palast

Für meinen ersten Tag war ich schon einmal tief beeindruckt von dieser vibrierenden Stadt Buenos Aires und bin froh, dass ich mir zwei Wochen Zeit genommen habe, um diese Kultur zu verstehen und erleben zu können.Buenos Aires_1Dez. 01 2015 Buenos Aires_1Dez. 01 2015 10 Buenos Aires_1Dez. 01 2015 5 Buenos Aires_1Dez. 01 2015 4

4. Dezember, in der Casa.

Meine Euphorie wird gerade ein wenig ausgebremst, die Klimaanlagen meines Mammutfluges haben es geschafft mich etwas außer Betrieb zusetzen. Schon gestern lief ich sehr verlangsamt gerade mal einige Stunden durch die Stadt, mein Kopf brummte, meine Stimme versagte mir fast und ein Schnupfen kündigte sich an.

In der Nacht ging es so richtig los, alles was man sich nicht wünscht, keine Stimme mehr und leider auch Temperatur. Dies hat mich nun endgültig Mat gesetzt. Ein paar Schritte vor die Tür zum Einkaufen traute ich mich schon. Mein Allheilmittel Ingwer brauchte ich dringend und ein paar Bananen.

Inzwischen haben wir Abend und mein Zustand, nach etlichen Ingwer Teekannen bessert sich und ich sitze wieder an meinem kleinen Schreibtisch direkt am Fenster, habe einige Fotos gepostet und schreibe.

Vorgestern, am 2. Dez. gingen Anja und ich zusammen in die Stadt, wir wollten uns das Viertel San Telmo anschauen. San Telmo ist eines der schönsten Stadtteile mit einem besonderen Charme, enge Gassen, kleine Kolonialbauten und sehr viele Zeugen aus vergangenen Zeiten, zwischen Straßenkämpfen und Künstlerviertel durchlebt dieser Teil von Buenos Aires noch einiges mehr. Auf dem Plaza Dorrego startet am Sonntag der Antiquitätenmarkt, der sich durch alle Straßen der Umgebung ziehen soll und in der Mitte sieht man täglich freie Tangoshows. Wir verbrachten dort einen herrlichen Nachmittag. Am Abend ging Anja zum Tangotanzen und ich setzte mich noch für ein kleines Dinner in das Restaurant direkt neben meiner Haustür.

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Gemeinsam mit Anja aus Berlin erkunden wir San Telmo

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Libertad begegnet man an vielen Häuserwänden

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Der Argentinier isst bis zu 60% Fleisch!

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und dem Tango ebenfalls

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Malfalda, ein Kindercomic seit 50 Jahren in BA

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Warum auch immer, in der folgenden Nacht machte ich kein Auge zu, der Hals machte sich immer stärker bemerkbar, schien auch mein Kopf nicht abschalten zu können, Jet Lack? Müde und etwas schlapp wollte ich trotzdem etwas unternehmen. Ich suchte mir eine völlig neue Gegend als Ziel aus, den Cemetario te la Recoleta, der Friedhof der Reichen und Berühmtheiten von Buenos Aires in den Stadteilen Retiro und Barrio. Einige Kilometer musste ich dorthin schon laufen, doch nur so erfährt man auch etwas von der Stadt. So kam ich zuerst an dem berühmten Teatro Colon, Weltklasse Forum für Oper, Ballett und klassische Musik. Ich wollte es gerne besichtigen, doch an diesem Tag war Beleuchtungsprobe und der Saal gesperrt. Vor dem Theater liegt ein großer Park, der Plaza Lavalle, ganz in der Nähe der Palacio de Justicia.

Aus welchem Grund auch immer, ich geriet direkt in eine Demonstration dort hinein, die nicht ganz harmlos schien. Es bollerte und donnerte mit Rauchfahnen umher. Erst hielt ich noch meine Kamera dorthin, bis mich ein Argentinier darauf Aufmerksam machte, dass ich doch lieber gehen sollte. Von weitem hörte ich es noch einige Male knallen, mehr ist nicht passiert, doch scheint dies ein wenig zum Alltag von BA zu gehören.

Langsam kam ich in das Viertel Retiro mit seinen schmucken Häusern und edlen Geschäften. Lunchtime, ich setzte mich ins Café Josephine und tat es den anderen gleich, machte dort Lunch wie die vielen Geschäftsleute und Anwohner, alles sehr viel lockerer als bei uns und die Preise günstig.

Das Café lag auf einem kleinen Platz, von allen Richtungen kamen die Autos, allerdings wie überall in dieser Stadt als Einbahnstraßen. So wimmelte es ziemlich um mich herum. Busse und Taxis gaben sich hier die Klinke, beides muss man sich heran winken. Mit den Buslinien muss man sich gut auskennen, sie alle tragen große Nummern. Habe ich schon geschrieben, dass auf jedes Taxi 68 Leute kommen, in NY 780 je Mensch?

Wieder etwas erholter ging ich weiter und kam an einen riesigen begrünten Platz, dahinter lag endlich der Recoleta Cemetery. Durch ein monumentales Tor gelangte ich nicht auf einen Naturfriedhof wie bei uns, nein ebenso monumentale Gebäude an beiden Seiten und in alle anderen Richtungen. Jede Familie hat hier sein eigenes Mausoleum, gebaut aus schweren sehr unterschiedlichen Gestein und mit berühmten Namen versehen. So gelangte ich auch zu der großen Grabstätte der Familie Duarte und natürlich „Evita“. Die einzige Grabstätte, die mit Blumen geschmückt ist, die vielen ausländischen Besucher stecken Blumen in die Tür, auch an diesem Tag wimmelte es hier nur so vor Menschen. Evita bleibt trotz vieler Fehler ein Idol.Buenos Aires_1Dez. 03 2015 10 Buenos Aires_1Dez. 03 2015 9Buenos Aires_1Dez. 03 2015 7

Zum ersten Mal sah ich die Busse mit Touristen hier vorfahren, bisher gab mir BA eher das Gefühl eine von wenigen zu sein, doch da irrte ich nun völlig.

Nun musste ich den ganzen Weg wieder zurück laufen, meine armen Füße, Müdigkeit machte sich auch kräftig breit. Ich entschied mich für einen völlig anderen Weg, die AV Callao, die schier kein Ende zu haben schien, doch eine der vielen Geschäftsstraßen ist, somit sehr überfüllt.

Froh über diesen Tag, doch völlig erledigt legte ich mich ohne essen nur noch in mein Bett, dass ich heute erst gegen Mittag wieder verließ. Morgen werde ich wieder unternehmungslustig sein!