Erste Erfahrungen aus Namibia.

Anflug auf Namibia

Anflug auf Namibia

Mit diesem Land Rover wirde ich abgeholt.

Mit diesem Land Rover wirde ich abgeholt.

 

Familie Giraffe

Familie Giraffe

Am frühen morgen ist der Himmel noch nicht so blau.

Am frühen morgen ist der Himmel noch nicht so blau.

Der Springbock, das Süd Afrikanische Wappentier

Der Springbock, das Süd Afrikanische Wappentier.

Meine Lieblinge, die Springböcke.

Meine Lieblinge, die Springböcke.

Die drei Buschmänner, mit denen ich viel unternehme.

Die drei Buschmänner, mit denen ich viel unternehme.

Buschmann John zeigt uns das Spuren lesen.

Buschmann John zeigt uns das Spuren lesen.

Buschmann Feuer, wenn er dies schafft, darf er heiraten.

Buschmann Feuer, wenn er dies schafft, darf er heiraten.

Auch ich kann Feuer anmachen.

Auch ich kann Feuer anmachen.

Zebrafamilien begegnet man hier überall.

Zebrafamilien begegnet man hier überall.

Ein Jackal

Ein Jackal

Gemsbock

Gemsbock

Black Rhino

Black Rhino entdeckt nach 3 Stunden Fährten suchen!

Das ist mein neues Auto.

Das ist mein neues Auto.

Kuzikus Gästelodge mit Pool

Frühstücksplatz der Gästelodge.

Frühstücksplatz der Gästelodge.

Es folgen hier im Zeitraffer die ersten Tage in Namibia.

Da bin ich nun mit großer Vorfreude in Namibia angekommen. Von oben sah ich auf dem Flug von Cape Town nach Namibia kein Haus, kein Auto, nur Berge und Steppe. Der Anflug in Windhoek sah nicht anders aus, landen in der Steppe. Wo ist denn nun Windhoek?

Abgeholt wurde ich persönlich von Berend Reinhard, einer der vier Kinder des Kuzikus Gründer Ehepaares Hildrud und Fritz Reinhard. Sie haben vor 35 Jahren diese Farm gekauft und sie seither auf unglaublich abenteuerliche Weise in eine Wildschutz Farm umgewandelt.  www.kuzikus-namibia.de

180 km entfernt von Windhoek liegt Kuzikus, dazwischen Steppe, Schafs- und Rinderfarmen, sonst nichts. Zum Einkaufen muss man wieder nach Windhoeck, sodass ich hier drei Wochen kein Geld ausgeben kann! Wir fuhren also erst einmal zu mehreren Baumärkten, Schwester Johanna baut ein neues Haus, dass noch große Stämme brauchte. Kein Problem für einen Land Rover Jeep, big size.

Nach einigen Stationen ging die Fahrt durch eben diese Steppe. Der Flughafen und Windheok liegen um die 1.700 m hoch. Man empfindet dies als eine große Ebene, die eben nur in dieser Höhe ist. Kuzikus selber liegt flacher und am Rande der Kalahari, was auch an dem roten Sand zu erkennen ist. Irgendwann hörte der Asphalt einfach auf, angekommen sind wir nach einigen Stunden holpriger Fahrt.

Nun wohne ich für 3 Wochen alleine in einem großen Hauszelt mit einem Bad, dem Zelt direkt angeschlossen, nur durch große Fliegengitter mit Reisverschlüssen getrennt. Auf dem Klöchen hat man gratis frische Luft von hinten. Bin sehr gespannt auf die vielen Geräusche in der Nacht. Ich bin sehr müde, ob ich schlafen werde?

Der erste Morgen. Aufstehen um 6:30, Frühstück selber machen und ab 7:30 geht; was auch immer getan werden muss, meine Volontärzeit los.

Die erste Nacht verlief angesichts der neuen Geräusche und der für mich doch sehr ungewohnten Zeltathmosphäre eher nur im Halbschlaf. Doch das war noch nicht alles!

Mein Start in Namibia begann mit einem „Knalleffekt“! In der Nacht vor meinem frühen Abflug nach Namibia schlief ich nur drei Stunden. Durch meine Müdigkeit unaufmerksam, flog ich nachmittags knall auf Fall über meinen Zelteingang auf die Steinterrasse davor auf den Kopf. Eine riesen Beule in Sekunden an meiner rechten Schläfe, Kühlung, Kühlung und Kühlung – mein Nachmittagsprogramm verbrachte ich mit einem Kühlpad auf der Terrasse. Nach der ersten Nacht am Morgen, oh Schreck, oh Graus. Ein dickes blaues Auge, der Erguss ist nach unten gerutscht und mein Auge zu. Furchtbar, ich fühlte mich wie eine Boxerbraut! Sonnenbrille half ein wenig, doch tränte mir den ganzen Tag das Auge. Bis auf ein paar weitere Beulen an Hüfte und Knie, bin ich doch eher ein harter Knochen. Alles ist gut, für mich ein rechtzeitiger Dämpfer. Bei Müdigkeit drei Schritte langsamer und nicht alles gleich auf einmal. Ihr kennt mich doch alle – immer zwei Schritte zu schnell!

Macht euch keine Sorgen, doch das Foto von mir mit blauem Auge bekommt ihr nicht zu sehen!

Der nächste Tag verlief für mich irgendwie anstrengend. Ich war nicht wirklich glücklich mit meiner Situation. Müdigkeit, mein Auge und über das was ich hier so tue, machte mich unzufrieden. Ich sagte mir, dass dies dazu gehöre – wird schon anders werden.

Mein Programm vom 2. Tag in Kurzform:

1. Mit Buschmann Watson den Zaunreparateur absetzen, für mich die Gelegenheit die Wildnis kennenzulernen und erste Fotos zu machen. 2. Fotografenjob, für Johannas Doktorarbeit, Fotos von kleinen Blumen auf dem Gelände machen. Das hieß, auf dem Boden rum rutschen, Macro Aufnahmen machen und die Pflanze in ein Buch zum Pressen einfügen, zwecks Herbarium. 3. Fotos von der Farm und Lodge machen, für die neue Website.

Da bin ich doch glatt in meinen alten Job hinein gerutscht, allerdings in der puren Natur! Herrlich!

Nach dem Pflichtprogramm zog ich abends noch alleine in die Wildnis, mit Funkgerät. Danach bin ich sehr müde um 20:30 Uhr ins Bett gefallen. Hier wird es um punkt 18 Uhr dunkel und 12 Stunden später wieder hell. Mittags zwischen 12 und 15 Uhr ist es sehr heiß. Also steht man hier sehr früh auf, macht eine 3-stündige Pause, danach noch drei Stunden arbeiten.

Der nächste Tag.

Es sind endlich auch Gäste in der Lodge, die heute morgen eine Buschmanntour gebucht haben. Ich wohne zwar nicht so luxuriös, doch dafür kann ich als Volontourist (eine Erfindung aus Kuzikus) alles mitmachen, da ich zwischendurch auf der Farm eben mithelfe, ich habe auch schon mit zwei Buschmännern eine Hausfasade gestrichen.

Um 6:00 Uhr raus in die Wildnis, die gerade erwachte. Eine ganz andere Stimmung, die Tiere sind alle noch enger versammelt und beäugen uns genauso wie wir sie. Giraffenfamilie, Zebrarudel und Gnus, Springböcke …..! Um diese Zeit ist es allerdings eiskalt, die Buschmänner, John und Watson waren dick eingemummelt und wir bekamen Decken. Der Himmel leicht bedeckt, doch war der Ausflug sehr interessant, besonders als wir zu Fuß wanderten und John uns das Spurenlesen zeigte. Danach gab es Frühstück im Lodge Aussichtspavilion, einem wunderschönen Rundhaus, aus deren Fenstern man die Tiere in der Wildnis beobachten kann.

Um 15 Uhr ging es wieder raus, doch diesmal fuhr Berend selber und Watson als Spurensucher mit dabei. Wir fuhren in dem wirklich historisch einmaligen Landrover aus 1952. Mit diesem Wagen fuhr Vater Fritz Reinhard damals durch Afrika, um später hier in Kuzikus zu landen. Vorher arbeitete er für das Max Plank Institut in der Forschung, aus diesem Grund auch in Namibia. Ziel unserer Tour war das Spitzhorn Nasshorn (Black Rhino), dass große Projekt von Kuzikus, gegründet von Hidrud Reinhard. Es gibt nur noch 2.000 Black Rhinos auf der ganzen Welt. Jährlich werden um die 100 gewildert. Jeder kann selber ausrechnen, was dies bedeutet.

Wir fuhren dieses Mal Wege, die ich noch gar nicht kannte. Immer wieder entdeckten Berend und Watson Spuren im Sand, doch wohin sind die/das Black Rhinos gelaufen. Zwischendurch bekamen wir viele andere Tiere zu Gesicht, eigentlich war die Fahrt selber schon spannend genug. Berend gab aber nicht auf, wir fuhren schließlich durchs dicke und stachelige Gebüsch, gingen ständig in Deckung vor stachligen Geäst, als Watson plötzlich in eine Richtung zeigte. Tatsächlich, in einiger Entfernung sahen wir unser erstes Black Rhino. Langsam fuhren wir etwas näher heran, verfolgten es noch bis zur Wasserstelle fast bis zur Dunkelheit. Die Fotos zu dieser Tageszeit sind schwierig gewesen, doch das Erlebnis dieser Pirsch war schon großartig. Am Ende meinte Berend zu mir, du wirst das noch viel mehr erleben. Ist das nicht großartig, da bleib ich doch glatt noch länger hier. So langsam werde ich heimischer.

Heute ist Samstag, da wird nur der halbe Tag gearbeitet. Wir fuhren zu einer Wasserstelle, deren Solarpumpe kaputt gegangen ist und nun ersetzt werden sollte. Ich wollte dies fotografisch dokumentiern. Es dauerte mir dann allerdings zu langsam und schlendere über die Wasserstelle auf die Büsche zu. Hinter mir kam Buschmann John hergerannt, um mich schnell einzufangen – Black Rhino Gebiet, gefährlich. Neugierde hin oder her; Karin pass besser auf. Es fehlte ein entscheidenes Teil, sodass die beiden Buschmänner zurück blieben und ich mit zur Farm fuhr. Das Teil gab es nicht mehr, also musste diese Aktion abgeblasen werden. Und nun?

Karin, schaffst du es nicht die beiden wieder abzuholen? Ups, ich dieses Monster Land Rover Teil fahren, alleine? Ganz einfach, Funk kommt an Bord und dann los. Musst nur meiner Spur folgen. Das war ja nun mal genau das Richtige für mich. Mit etwas pochendem Herzen fuhr ich los, doch siehe da, dieses Monster fährt sich ganz leicht durch den roten Sand. Büsche und Löcher umfährt man einfach, alles etwas schlitterich, so als wenn man auf frischem Schnee fährt. Was für ein Spaß. John und Watson guckten ziemlich überrascht, doch stiegen hinten ein und ließen mich wieder zurück fahren. Dies waren nun meine ersten Tage als Volontourist auf Kuzikus. Nun habe ich viel Zeit zum Lesen und Relaxen und mich endlich wieder einmal zu melden.

Einige Fotos, die das Obige unterstützen, füge ich bei.

Fazit der ersten Tage: Nicht nur der Mond steht hier anders herum, auch das Leben hier hat eine andere Zeitrechnung. Nicht nur, dass das Leben hier nicht gegensätzlicher zu dem in einer Großstadt sein kann. Das ist genau die Herausforderung, die ich mir gewünscht habe. Mit dem Einleben in dieser Wildnis dauert es auch so seine Zeit.

Übrigens, jeden Tag essen wir gerade weißen Trüffel, so wie bei uns Champignons. Durch den späten Regen gibt es Massen in der Steppe, ein Sack kostet eine Kleinigkeit. Mh, lecker!

Ein Gedanke zu „Erste Erfahrungen aus Namibia.

  1. Bettina

    Liebe Karin,

    ich bin soo glücklich, dass du ganz deine Elemente gefunden hast!
    Die Fotos von den Tieren – dafür zahlen andere Leute viel Geld, um auf eine Safari zu gehen.
    Mach weiter so! Deine Texte und Bilder sind wunderschön.
    Alles Liebe und Danke für das Teilen deiner Erlebnisse,
    Bettina

    Antworten

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