Cuba fehlte mir noch auf meiner Weltreise – zu kurz war das eine Jahr für so viele andere Traumziele dieser Welt.
Genau vor einem Jahr landete ich dieses Mal zusammen mit meiner Schulfreundin Tina im Dunkeln in Havanna. In drei Wochen wollten wir Cuba entdecken – ist das wirklich zu schaffen?
»Schade dachte ich, gerne hätte ich Havanna bei Tage von oben gesehen.«
Lange Passkontrollen hatte man uns prophezeit, doch widererwarten schob man uns schnell durch, wir waren wohl der letzte Flieger für diesen Tag. Erst einmal ging es zu einer Wechselstube direkt auf dem Flughafen. Geldautomaten wie bei uns sind auf Cuba wenig zu finden. Am besten reist man mit einigen Euros an, die direkt in CUC, die Währung für die Ausländer getauscht wird. Natürlich waren wir nicht die einzigen Tauschwilligen, fast das ganze Flugzeug brauchte „Monetas“; daher durfte jeder nicht mehr als 100 € umtauschen! Zum Glück entdeckte ich dort doch einen Geldautomaten, so konnte ich mit meiner Kreditkarte reichlich Bargeld abheben; nur wohin mit all dem Baren? Auf meiner Weltreise hatte ich ein System für zu viel Bargeld entwickelt. Verteilen an verschiedenen Stellen, die nichts mit Wertgegenständen zu tun haben, aber bitte nicht in ein Portmonee, das könnte Beine bekommen.
Wir hatten uns viel zu viele Gedanken um unsere Sicherheit gemacht; Cuba entpuppte sich als eines der sichersten Länder weltweit.
Endlich konnten wir den Flughafen verlassen. Welche Überraschung, wir wurden doch tatsächlich gleich von einem Oldtimer abgeholt.
Da auf Cuba das Internet kaum zu finden ist, hatte wir uns entschlossen schon von zu Hause die Casa Partikulares, typische private Unterkünfte, vor zu buchen, bedeutete allerdings, uns schon für eine Route festzulegen. Wir hatten nur 20 Tage Zeit, die wollten wir nicht mit langem Suchen verbringen. Natürlich klappte nicht alles wie gedacht!
So war auch gleich der Start ein Reinfall. Die erste Casa in Havanna war ein dunkles Loch, kein Fenster, keine Dachterrasse wie so oft prophezeit und die Lage in einer düsteren Gegend, doch wurden wir sehr herzlich empfangen! Nach dem langen Flug, das Prozedere am Flughafen …, waren wir vollkommen ausgehungert – wohin nur?
Wir bekamen auch eine Empfehlung mit, die wir nicht fanden. So liefen wir nicht weit, damit wir später wieder zurück finden würden. Musik schallte uns entgegen, und dort zog es uns hin. Vor uns lag eine kleine Tapas Bar, mit dem sinnigen Namen Café Brown. Einfach ausgestattet, nur vier kleine Tische, eine kleine Steh-Bar und ein Fernseher an der Decke, aus dem amerikanische Videoclips schalten. Glücklich bestellten wir einen Mix aus Tapas und so manchen Mojito, unterhielten uns mit einem Schweizer Paar, den es ähnlich erging wie uns.
Endlich waren wir auf Cuba angekommen.
Havanna
Für Havanna sollte man sich viel Zeit nehmen; soweit vorne weg! Wir hatten leider nicht mal Ansatzweise genügend davon!
Unsere Casa Partikulares und das Auto waren schon von Deutschland aus gebucht. Ein Fehler den wir im Nachhinein bereuten. Am nächsten Morgen schlenderten wir gut gelaunt von unserer Casa entlang des Malecóns, der Uferpromenade von Havanna, bis zum Zentrum. Wir hatten eine Verabredung mit einem Oldtimer, hofften auf ein Cabrio, wie sie hier zu Hauf umher fahren.
Auf meiner Weltreise in Südamerika habe ich viele Malecóns gesehen, doch der von Havanna war schon sehr bemerkenswert. Nüchtern und ohne Schnickschnack verläuft der breite Fußweg direkt am Golf von Mexico entlang. Keine gemütliche Bank lädt zum Verweilen ein, kein Baum liefert Schatten. Alles wirkt grau in grau, wären da nicht auf der Straße die bunten Oldtimer, die meist als Taxen für eine Rundtour durch Havanna gebucht werden können. Alle sind sie auf Hochglanz poliert. Kaum zu glauben, obwohl schon sehr alt, zurückgelassen aus der Zeit der amerikanischen Intervention, die mit der Revolution 1959 durch die Enteignung amerikanischer Firmen und mit einem Embargo der USA zu Ende ging. Zurückgelassen wurden ihre Autos, heute ein großes Potential im Tourismus für Cuba. Wer einen Oldtimer besitzt, kommt auch an die ersehnte CUC Währung heran.
Auszug aus Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kuba#Intervention_der_USA
»In Kuba gibt es zwei offizielle Währungen, der Peso Cubano (CUP oder MN für Moneda Nacional) als die ursprüngliche Währung, in der die staatlichen Löhne ausgezahlt und die wesentlichen einheimischen Grundnahrungsmittel und einfachen Dienstleistungen bezahlt werden, sowie den Peso convertible (CUC), der als Ersatz-Devisenwährung direkt an den Wert des US-Dollars gekoppelt ist und insbesondere für importierte Waren und höherwertige Dienstleistungen erforderlich ist. Seit dessen Einführung nimmt die Zahl der Artikel des täglichen Gebrauchs zu, die nur noch in CUC und damit zu Preisen verkauft werden, die für Verbraucher ohne direkten Zugang zu Devisen schwer erschwinglich sind. Die Nachfrage nach Waren des täglichen Bedarfs für nationale Währung übersteigt auch nach offiziellen Angaben deutlich das Angebot.
Das seit März 2005 staatlich festgelegte Tauschverhältnis ist 1:24 beim Kauf von kubanischen Pesos für CUC und umgekehrt 25:1 wenn man kubanische Pesos in Pesos convertibles eintauschen will. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wird jedoch eine Relation von 1:1 zwischen beiden nationalen Währungen angesetzt. Ende Juli 2013 kündigte Raúl Castro an, die beiden Währungen zusammenzufügen, da deren Dualität die Wirtschaftsreformen behindere. Das Kabinett hat am 22. Oktober 2013 dazu einen Zeitplan für einen Übergangsprozess gebilligt.« …
Bei einem Tauschverhältnis von 1 CUC zu 24 Peso kann man sich vorstellen, dass die Nachfrage der Cubaner an den CUC heranzukommen sehr groß ist, besonders wenn man die Monatsgehälter der Cubaner kennt. Die sehr hoch gebildeten Cubaner, wie Lehrer, Mediziner, Rechtsanwälte …, haben ein durchschnittliches Monatseinkommen von 640 Pesos, bedeutet umgerechnet 26 US Dollar/CUC. Wie oft geben wir Touristen Trinkgelder in ähnlicher Höhe?
So ist es auch kein Wunder, dass wir auf unserer Oldtimer Tour von einem Pärchen begleitet wurden, die sehr gebildet waren. Kaerli war Anwältin, Grey arbeitete in einer Bank, beide miteinander verheiratet. Ihr einziges Kind bleibt bei der Großmutter, während sie mehrmals in der Woche Touristen Havanna zeigen.
Zurück zum Malecón. Beeindruckend waren auf der anderen Straßenseite die alten Fassaden aus der lang vergangenen Kolonialzeit. Sie wurden seit der Revolution vollkommen vernachlässigt, daher fast verfallen. Heute stehen viele Städte in Cuba unter dem Schutz des Weltkulturerbes der UNSECO, in Havanna sind es die gesamte Altstadt Vieja und die Festung.
Durch diesen Schutz ist eine morbide Schönheit entstanden, die mir als Fotografin großartige und ungewöhnliche Motive gab. Nur noch die Fassaden standen abgestützt durch viel Metall, dahinter nichts als Schutt und Staub. Ob diese Gebäude je wieder in ihrer alten Pracht erstrahlen werden, wage ich im Moment zu bezweifeln.
Unser Oldtimer stand bereit, leider kein Cabrio, für mich besonders enttäuschend. Eine Limousine schränkt den Blick nach oben ein, besonders, weil man in der hinteren Sitzbank sehr tief versinkt, weich wie in einem Sofa, vorne saß unser Pärchen Kaerli und Grey.
Eine zweistündige Autofahrt führte uns durch die Stadtteile Havanna Nuova, Miramar, Havanna Vieja. In Miramar vereinen sich die Wohlhabenden aus Kuba. Kaerli und Grey behaupteten, dass hier der ganze Castro Clan leben würde. Auch haben sich hier die ausländischen Vertretungen und einige Nobelhotels angesiedelt. Wirklich viel zu sehen bekommt man als Tourist und Einheimischer nicht. Jede Straße wird durch das Militär bewacht, zu sehen durch kleine bemannte Hütten, die an jeder Kreuzung stehen; Sozialstaat … !
Beeindruckend ist der Plaza de la Revolucion, nicht wegen seiner Schönheit. Ein übergroßes Portrait Che Guevaras ist nicht zu übersehen, das an der Fassade des Innenministeriums prangt und ein gigantisches Monument von dem Nationalhelden Jose Marti ziert diesen riesigen Platz der vielen Aufmärsche aus der Revolutionszeit. Heute ein Ziel für die Touristen, die hier fast alle mit einem der vielen Oldtimer herkommen. So kann man nebenbei diese ganzen heißen „Schlitten“ auf einmal bewundern und die sind beeindruckend.
Am reizvollsten ist die Altstadt, für die man sich sehr viel Zeit nehmen sollte, wir hatten sie leider nicht; die komplette Fehlplanung!
Mindesten drei ganze Tage braucht man in Havanna, um die Sehenswürdigkeiten und das Flair dieser lebendigen Stadt zu erobern. Wir hatten nur einen ganzen Tag zur Verfügung. Am Abend mussten wir auch noch unseren Leihwagen abholen und für den folgenden Tag hatten wir in Vinales eine Casa gebucht.
So ließen wir uns nach unserer Oldtimer Tour einfach nur noch treiben, kamen vorbei am Kapitol, das dem Original in Washington nachempfunden wurde und für Cuba sehr prächtig aussah. Schlenderten durch die vielen kleinen Gassen, kehrten dort ein, wo Livemusik herausschalte und genossen die cubanische Atmosphäre, welche bisher nur in meiner Fantasie vorhanden war. Einfach schön!
Meine Empfehlung für Havanna:, bleibt mindesten vier Nächte, sucht euch eine Casa Partikulares mit Dachterrasse in der Altstadt, Havana Vieja, um alles Fußläufig auch am Abend zu erkunden und den Charme Havannas dabei zu erleben.
Vinales in der Provinz Pinar del Rio, das Tabakland.
Am nächsten Morgen verließen wir etwas traurig diese interessante Stadt mit unserem Leihwagen, neugierig auf das was noch vor uns lag. Diese Karte zeigt, was wir noch alles vor uns hatten!
Ganze 190 km an einem Tag sind auf unseren westlichen Straßen kein Problem, doch auf Cuba stets eine Herausforderung. Schon aus Havanna herauszukommen war nicht einfach. Kreuzungen, die nach unserem Verständnis eigentlich keine sein können, weil sie plötzlich mehr Baustelle als Straße waren. Wie oft wir hin und her fuhren, erinnere ich mich nicht mehr; bis wir uns trauten diesen unwirtlichen Weg doch zu nehmen, der uns letztendlich hinaus führte aus Havanna.
Eine cubanische Autobahn führte uns langsam Richtung Westen. Cubanisch deshalb, weil sie zwar vierspurig gebaut war, nur ohne jegliche Randbefestigung, sodass alle Fahrzeuge in der Mitte fuhren; manches Mal auch ein gefährliches Ausweichmanöver vollzogen. Ein Schlagloch musste umlenkt werden.
Unser Leihauto, ein MG, passte so gar nicht in das cubanische Straßenbild, eigentlich hatten wir etwas Kleineres bestellt. Upgrade oder typische Leihwagen? Jedenfalls hätten wir von der Motorleistung schneller fahren können. Nur wie sollte man auf dieser Autobahn überholen? Oldtimer und andere zum Teil undefinierbare Gefährte fuhren für unsere Verhältnisse sehr langsam. Mit einer gewissen Vorausahnung, kein dunkler Fleck auf der Straße voraus sichtbar, gab ich nach einiger Zeit doch Gas und überholte mutig. Einmal nicht aufmerksam sein, strafte mich sofort mit einem Schlagloch; Rumps, bitte keinen Achsenbruch!
Mit einem kleinen Zwischenstopp in „La Terrassa“, ein UNESCO Naturschutzgebiet, deren Ausblick wir mit einem Mojito auf einer der Terrassen genossen, kamen wir nach sechs Stunden endlich in Vinales an.
Vinales, die Stadt, die mitten in den cubanischen Tabakfeldern liegt. Wer verbindet mit Cuba nicht gleich das Bild einer Zigarren rauchenden Schwarzen! Gelandet waren wir in einer lauten touristischen Stadt, die sich entlang einer langen Straße entwickelt hatte. Zigarren rauchende Schwarze bekamen wir hier nicht zu Gesicht, Zigarren rauchende Touristen dafür zu Hauf.
Unsere Casa, die Villa la Esquinta war noch eine Baustelle, doch wie überall, waren unsere Gastgeber sehr nett. Langsam dämmerte es uns; auf Cuba herrschen andere Standards und vieles ist im Aufbau. So nahmen wir unsere Unterkünfte von da an mit Humor, wurden später noch mit wunderschönen Casas belohnt.
Die Landschaft des Valle de Vinales mit den sogenannten Mogotes, den mächtigen Kegelkarstfelsen aus der Urzeit, und den satt grünen Tabakfeldern lädt zu leichten Wanderungen zu Fuß oder auf einem Pferderücken ein. Wir wollten mehr über den Tabak erfahren, sodass wir für den kommenden Tag ein „Horsebackriding“ durch die Tabakfelder gebucht hatten.
Am späten Nachmittag liefen wir zu Fuß durch die nahe gelegenen Tabakfelder. Vorbei kamen wir an sehr einfachen Hütten, in denen die Tabakbauern wohnten. Meist stand direkt davor ein mageres Pferd angebunden, deren Rippen wir zählen konnten. Dieser Anblick schockierte uns so sehr, dass wir uns sofort entschlossen am nächsten Morgen keine „Horsebackriding“ Tour mitzumachen. Wir wollten uns nicht auf diese armen Pferderücken setzen, sondern unsere eigenen Füße bewegen.
Nach der langen Autofahrt und dem Spaziergang freuten wir uns auf eine schönes Essen und den Mojito, der für diese Reise zu unserem Lebenselixier wurde. Aneinandergereiht konkurrierten auf beiden Straßenseiten ein Restaurant und Bars nach dem anderen. Für welches sollte man sich da nur entscheiden? Wir entschieden uns für einen schönen Blick und bekamen dafür das schlechteste Essen bis dato. Da hielt es uns nicht lange, wechselten in die Bar „Cuba“, tranken an diesem Abend einige Mojitos zusammen mit einem Pärchen aus den USA, Mark und Jennifer. Diese Bar wurde für Vinales zu unserer Stammtreffpunkt.
Am folgenden Morgen wachten wir mit einem Schock auf. In Tinas Haaren hatten sich kleine Moskitos amüsiert; doch viel schlimmer, es goss draußen in Strömen. Hey, wir sind in der Karibik! Trotzdem gingen wir zu unserem Treffpunkt, buchten unsere Tour um und starteten mit einem stark gebauten Guide unseren Weg zu Fuß in die Landschaft. Der Regen ließ zum Glück nach, so konnten wir auf diesem vierstündigen Weg alles über die Tabakfelder, Trocknungsarten und das Zigarrendrehen erfahren. Jeder bekam von einem jungen Bauern seine eigene Zigarre, die wir auch paffend testeten. Ganz wichtig ist es, den Tabakblättern die Blattnähte zu entfernen. Sie besitzen zu 80% Nikotin, welches beim wachsen Insekten abweisend wirkt, rauchend würde uns diese Stärke sofort umbringen. Ich kaufte direkt von dem Bauern noch ein paar Zigarren für 25 CUC, die in ein Palmenblatt eingewickelt wurden – damit sollten die Zigarren auch angezündet werden, niemals mit einem Feuerzeug – ein cubanisches Zigarren-Gesetz!
Aus Cuba dürfen nur Zigarren mit einer offiziellen Banderole ausgeführt werden, die hatte ich schon für die anstehende Hochzeitsfeier meiner Tochter im Juli in Havanna gekauft. Angeblich der einzige Ort, wo man als Tourist Zigarren kaufen darf, wir haben später noch in Trinidad eine Fabrik besichtigt. Auch dort hätten wir Zigarren kaufen können! Diese Informationen werden wohl gerne passend weiter gegeben.
Den Nachmittag verbrachten wir etwas außerhalb von Vinales in einem wunderschön gelegenen Restaurant, „Balcon des Valles“. Dort hatten wir einen herrlichen Blick über das ganze Tal, Val de Mogotes. Das Essen schmeckte auch sehr gut und wir hatten Zeit unsere Tagebücher zu füllen. Am Abend trafen wir uns wieder mit Mark, Jennifer und Mojitos.
Vinales bis Cienfuegos
Am nächsten Morgen ging unsere Tour weiter. Erst einmal mussten wir bis Havanna zurück. Dort hatten wir wieder das selbe Theater mit den Straßen, die einfach mitten drin aufhörten. Auch mein GPS auf meinem Mobil Phone wusste nicht weiter, mehrmals drehen, abbiegen gegen den Verkehr, dann waren wir auf der richtigen Straße. Um sich auf Cuba zurechtzufinden sollte man sich ein Offline Navi App herunterladen. Trotz mancher Irrungen kann ich „maps.me“ sehr empfehlen, auch nutzbar in vielen anderen Ländern auf dieser Welt. Auf Cuba haben die Straßen oft mehrere Namen, in den Städten sucht man lange nach den angegebenen Adressen. Mit dieser App kann man diese Adressen eingeben und wird auch meistens hingeführt.
Trotz 430 km kamen wir nach Havanna schneller an als erwartet, nur die Strecke war langweilig. Die Landschaft ist sehr karg und braun. Früher war fast ganz Cuba mit Zuckerrohr bepflanzt, heute hauptsächlich nur noch der Südosten. Der Zuckerexport ist nach dem Embargo der USA vollkommen zurückgegangen. So soll hier nur noch für den Rum Zuckerrohr angepflanzt werden. Der Boden wurde durch jahrelanger Zuckerrohrbepflanzung ausgebeutet, heute kann dort fast nichts mehr gedeihen.
In Cienfuegos angekommen fanden wir dank maps.me unsere La Casa de Cecilia sehr schnell. Von außen etwas enttäuschend, doch innen wurden wir sehr freundlich von der jungen Dahlia in perfekten Englisch begrüßt. Die ersten beiden Räume, Empfang, Wohnzimmer und Esszimmer waren sehr gepflegt eingerichtet. Dahinter ging es durch einen sehr schmalen hohen Flur mit offenen Fenstern unterm Dach in drei Zimmer, die alle dunkel und ohne eigenes Fenster gebaut waren. Nicht schon wieder ein Zimmer ohne Licht und Luft! Die Luft kam oberhalb unserer Zimmertür durch das Flurfenster, das versöhnte uns ein wenig. Langsam begriff ich, dass diese privaten Casas mit einfachen Mitteln für Gäste gebaut wurden, doch immer wurden wir von sehr freundlichen Menschen empfangen und mit einem interessanten Frühstück versorgt.
Cienfuegos war einst eine wunderschöne Stadt, geprägt durch die französische Architektur, die durch die damalige Zuckerrohrindustrie zu großem Reichtum kam. Unser Weg führte uns entlang an einst wunderschönen Häusern bis zu dem Plaza Jose Marti, auf dem der einzige Triumphbogen auf Cuba steht und natürlich eine Kathedrale. Durch den bedeckten Himmel wirkte alles noch maroder, doch sehr sauber und aufgeräumt. Da alles zu schlafen schien an diesem Sonntag gingen wir weiter Richtung Punta Gorda, ein Stadtteil direkt an der großen zum Meer geöffneten Bucht. Ein großer Boulevard mit einst prachtvollen Villen und Palästen lässt uns den Reichtum des 19. Jahrhunderts erahnen. Nach einem langen Marsch, nur mit einem Frühstück im Bauch hofften wir auf ein schönes Restaurant. Gefunden haben wir ganz an der Spitze, die Punta, einen riesigen prachtvollen Jachtclub, in den wir erst mit einem Eintritt von 10 CUC hineinkamen. Die Hoffnung auf etwas Essbaren ließ uns dazu hinreißen.
Vor uns öffnete sich eine ganz andere Welt! Es war noch früher Abend, eine Band spielte sich gerade ein. Junge hübsch gemachte Leute fingen verschämt direkt bei ihren Tischen sich nach den Rhythmen zu bewegen, die Tanzfläche blieb lehr. Erst meine Freundin Tina brachte Leben hinein; sie zog lachend einfach ein junges Pärchen mit auf die Tanzfläche und schon lockerte sich die Stimmung.
Der Himmel war inzwischen wieder aufgeklart, die Mojitos taten ihre Wirkung, denn etwas zum Essen gab es dort nicht. Etwas selig genossen wir diesen überraschenden Tanzabend mit einem herrlichen Blick über die Bucht, doch irgendwann mussten auch wir etwas zu essen bekommen.
In der Dunkelheit hielten wir ein Bici an. Ein Fahrrad mit drei Rädern, wie ein Tucktuck in Asien, nur ohne Motor. Ein lustiger junger Mann strampelte uns ziemlich angeheiterten Mädels mit Musik aus einem Lautsprecher, montiert an seinem Lenker, direkt bis vor die Tür eines Fischrestaurants, Brisas del Mar. Dort rettete uns eine kräftige Fischmahlzeit vor zu viel Umdrehungen – ein herrlicher Tag mit einigen Überraschungen!
Dahlia bereitete uns am nächsten Morgen ein wie immer sehr süßes Frühstück mit Obst und allerlei süßes Teiggebackenes, für mich oft nur ein fruchtiger Start. Cienfuegos bei Sonne, der Himmel strahlte in herrlichem Blau, das rief meine Fotografin Seele hervor. Diese Stadt wollte ich zu gerne bei strahlendem Licht in meine Kamera einfangen, etwas zum Leidwesen meiner Freundin. Mit einem Fotografen zu verreisen kann für den anderen zur Qual werden. »Sorry Tina!«
Cienfuegos nach Trinidad
Heute sollte es nur nach Trinidad gehen, gerade mal 81 km entlang der Südküste. Erst fuhren wir wieder durch karge Landschaft, abgebrannte Flächen und erste Zuckerrohrfelder.
Erst einmal mussten wir tanken, nicht ganz einfach auf Cuba. Hierzu wurde uns genau erklärt, welche Tankstellen wir anfahren dürfen und welche nicht. Denn genau wie mit der Währung gibt es auch hier für die modernen Touristen Leihwagen und den alten kubanischen Gefährten Unterschiede im Sprit. Auch hieß es als Rat, den Tank nicht ganz leer zu fahren, die Tankstellen „Cupet-Cimex oder Oro Negro“ sollten nicht oft vorhanden sein. Wenn man sich daran hält, ist es überhaupt kein Problem. Wir hatten uns angewöhnt den Tank morgens noch in den Städten zu füllen, so konnten wir beruhigt über die oft einsamen Landstraßen fahren.
Die Küstenstrecke war sehr reizvoll, und von der Zeit her konnten wir uns noch eine Mittagspause in Valle de Yanguanabo direkt am Meer gönnen.
In Trinidad angekommen waren wir erst verloren, unser Navi funktionierte hier nicht, und alle engen Gassen sahen für uns gleich aus. Hinzu kam, dass die Gassen sehr schmal, somit Einbahnstraßen waren. Irgendwann standen wir überraschend direkt vor unserer Casa, Hostal la Espanola, denn Trinidad ist eine der kleinsten Städte auf Cuba.
Die engen Gassen waren beidseitig mit bunten Häusern gesäumt, das Pflaster nichts für Stöckelschuhe. Alles wirkte nett restauriert, oft stand auch hier nur noch die Fassade, doch dahinter waren kleine Lokale oder Läden entstanden. Hier tobte das Leben, der Tourismus war hier schon länger angekommen, es strahlte alles und verzauberte uns. Mit viel Kreativität, Kunst, Musik und allerlei Skurrilem ist aus dieser kleinen Stadt ein Juwel geworden. Wir waren froh, hier drei Nächte verbringen zu können. Da hatten wir es einmal richtig getroffen. Unsere Casa hatte mehrere kleine Dachterrassen, auf denen wir uns auch einmal von dem Trubel erholen konnten. Wir erkundeten die ganze Stadt, die uns auch mit viel Livemusik am Abend in kleinen Restaurants rund um den Plaza Mayor verwöhnte.
Eine Bicitour führte uns in eine kleine Tabakfabrik. Dort konnten wir hautnah erleben, wie reglementiert das System ist. Am Eingang mussten wir Eintritt bezahlen und versichern keine Zigarren von den Mitarbeitern anzunehmen, dies sei strengstens verboten. Drinnen herrschte ein lautes Treiben, Frauen und Männer drehten sitzend an den Zigarren, unterhielten sich lautstark, und schauten uns aufmerksam an. Diese Aufmerksamkeit hatte zur Folge, dass man immer wieder versuchte uns unter den Tischen Zigarren anzubieten. Plötzlich zog mich eine junge Frau in einen anderen Saal. Etwas verschreckt folgte ich ihr, obwohl mir dabei nicht sehr wohl war. Hier wurden die fertigen Zigarren mit den Papierbanderolen versehen. Die junge Frau wollte mir diese Banderolen schenken, damit wir die Zigarren, die sie uns in der Fabrik verkaufen wollten, auch außer Landes bekommen würden. Sie konnten nicht wissen, dass wir schon reichlich mit Zigarren versorgt waren. Mir tat es etwas leid, denn mit diesem Fabrikbesuch wurde mir klar, wie wenig die Menschen von diesem großen Zigarrengeschäft abbekommen. Soziale Gerechtigkeit?
Eine weitere Tour führte uns in das Trinidad der Cubaner. Kleine offene Geschäfte, wie ein Fleischer werden uns gezeigt. »Unten ist eine Klappe, dort kommt morgens das Schwein lebend hinein, später wird es oben am offenen Tresen verkauft. Alles ganz frisch, Rindfleisch essen wir Cubaner nicht, wichtig für die Milch …,« erfahren wir von unserem Guide. Ein kleines Warenhaus besichtigen wir. Hier können die Cubaner mit den staatlichen Rationsmarken Reis, Seife etc. einkaufen. Den alten Bahnhof, der seine Pracht in der Zeit erhielt, als das Zuckerrohr um 1920 Hochkonjunktur hatte. Heute wird nur noch Melasse für den Rum hergestellt, Zucker nur für den Eigenbedarf. Den Park Cespedes schauen wir uns noch an, für die Cubaner ihr Datingplace!
In der Casa de Musica entspannen wir bei einem Mojito und schreiben an unseren Tagebüchern. Später versuche ich noch Telefonkarten von „Etesca“ zu bekommen, denn zu Hause weiß keiner wie es uns geht. Rund um den Plaza Major kann man diese Karten für 5 CUC erstehen, doch hier in Trinidad komme ich nicht ins Internet. So rufe ich einmal kurz Zuhause an; man hatte sich schon Sorgen gemacht. Keiner kann sich das Leben heute ohne Internet mehr vorstellen, auf Cuba schon.
Wir hatten Sehnsucht nach Ruhe und Natur und buchten daher eine Pferdekutschenfahrt in das nahe gelegene Val de Ingenios, dachte allerdings unsere Fahrt würde nach Val Colentos gehen. Wie aus der Zeit gefallen, laufen wir zuerst den Berg neben der Kutsche hinauf; für das eine Pferd sind drei Personen zu schwer. Oben ging es via Kutsche durch die Natur über Stock und Stein, durch große Löcher, über tiefe Gräben – aua, unsere Popos mögen dies gar nicht.
Irgendwo im Nirgendwo halten wir an, bekommen eine Vorführung, wie man Zuckerrohrsaft herstellt, diesen vergären lässt und dürfen diesen dann probieren. Tina bekommt dieses Getränk überhaupt nicht und ich nippe nur daran. Nicht wirklich glücklich über diesen Ausflug landen wir mittags wieder erschöpft in Trinidad, immer noch mit einer großen Sehnsucht nach Ruhe.
Wir fahren mit unserem Auto nach Playa Ancon, nicht weit von Trindad entfernt, dies sollte der schönste Strand der Südküste sein. Ein riesiger Hotelkomplex, grau und hässlich war unser erster Eindruck; da wollten wir auch nicht bleiben. Etwas weiter kamen einige Hütten direkt am Strand zum Vorschein. Die schönste war für uns geschlossen, eine Hochzeit sollte hier stattfinden. Etwas weiter hatten wir Glück, aßen gegrillte Garnelen zusammen mit unserem geliebten Mojito. Unsere Erschöpfung ließ unsere Nerven etwas blank liegen, heißt: wir waren nicht wirklich locker und großzügig, sodass uns der spätere Strandbesuch auf die Palme brachte. Einmal am Straßenrand parken, kam eine Hand, die von uns 2 CUCs haben wollte, für eine Liege an diesem steinigen Strandabschnitt sollte 5 CUC kosten …!
Mit etwas Abstand kann ich diese Menschen besser verstehen, irgendwie versucht jeder an die heiß ersehnten CUCs zu gelangen, mit dem Peso kommt niemand weit. Doch hatte ich mir Cuba in meinen Träumen anders vorgestellt!
So hatte uns Trinidad sehr schnell wieder und wir genossen trotzdem den letzten Abend an der Plaza Major in unserem Lieblingslokal hinter der Galeria del Arte, Los con Spirados bei Livemusik, Pasta mit Garnelen und Wein. Wir mussten langsam akzeptieren, dass man auf Cuba kaum Ruhe finden kann, zumindest nicht in den touristischen Hochburgen.
Zum Ausklang noch ein paar Trinidad Impressionen …
Trinidad nach Camagüey
Von Trinidad ging es 265 km wieder über Schlaglöcher weiter in den Osten von Cuba hinein. Vorbei führte uns die Fahrt an endlosen Zuckerrohrfeldern, die uns euphorisch werden ließen, endlich wurde die Landschaft karibisch interessanter. Wir hatten Glück, denn die Ernte begann gerade, es war der 9. März. Große Mähdrescher häckseln das Zuckerrohr direkt in einen daneben fahrenden Trecker Hänger oder auch riesige Lastwagenhänger. Später wird es in den uralten Zuckerrohr Fabriken zu Melasse verarbeitet, die wir erst weiter östlich entdeckten.
Mit flotter Musik schafften wir diese Strecke in 5 Stunden. Immer wieder mussten wir kleine Pferdekutschen überholen; je östlicher wir kamen, desto einfacher wurden die Gefährte auf den Straßen. Die Fahrt in die Stadt Camagüey hinein war wie überall erschreckend von baufälligen Gebäuden gesäumt. Umso überraschender war für uns die Innenstadt, die uns mehr als beeindruckte. Endlose Prachtstraßen mit großen Arkaden, gesäumt mit unzähligen Säulen und alten Bäumen – als ob die Zeit hier stehen geblieben wäre. Nur die abgeblätterte Farbe erinnerte uns daran, dass wir auf Cuba waren. In den vielen Eingängen der Arkaden befanden sich hinter den geöffneten Türen mehrere kleine Pizzerien und kleine Handwerksbetriebe; dahinter meist nichts mehr als nackte Wände. Uns gefiel dieser morbide Charme.
Weiter in der Innenstadt kamen wir zu unserer großen Überraschung in eine moderne Fußgängerzone mit kleinen Supermärkten, Modeshops und sehr vielen Geldautomaten. Die Supermärkte waren allerdings nicht wirklich mit vielen Waren gefüllt. Seit 1975 befindet sich in Camagüey eine große Universität, die dadurch zu den kulturellsten und wissenschaftlichsten Städten des Landes zählt. Die reizvolle Altstadt wurde zum UNESKO Kulturerbe ernannt, weil sie besonders gut erhalten geblieben ist. Man schlendert durch die vielen verwinkelten Gassen, landet unwillkürlich auf irgendeinen der vielen Plazas, auf denen es sich meist sehr gut verweilen lässt.
Wir setzten uns in eines dieser vielen Cafés, belohnten uns wieder einmal mit einem Mojito und kamen zu unserer großen Überraschung ins Internet. Da wurde gleich auf Whatsapp und Instagram nach Hause gepostet!
Am Abend waren wir gerade auf der Suche nach einem schönen Restaurant, schlenderten laut redend durch die kleinen Straßen. Plötzlich wurden wir in klarem Deutsch von hinten angesprochen. Kaum zu glauben, vor uns stand ein Cubaner in einem Deutschland Trikot und lächelte uns freundlich an. Schnell erfuhren wir woher er so gut Deutsch sprechen konnte. In der damaligen DDR hatte Juan in Jena eine Optiker Ausbildung gemacht und dort vier Jahre lang gelebt. Wieder in Cuba hat er die deutsche Sprache weiter gepflegt und nun spricht er deutsche Touristen an, denen er seine Stadt zeigt. So auch uns!
Schnell saßen wir zusammen mit Juan in einem typischen Restaurant, konnten viele Fragen über das Leben auf Cuba stellen und gut essen. Für den nächsten Morgen organisierte Juan uns mit ihm gemeinsam noch eine Bicitour durch Camagüey. Wir hatten einen sehr fröhlichen Abend, wurden noch zu unserer Casa Miriam Guerra de la Cruz geleitet. Eine Schwindel erregende, frei fliegende Treppe führte in unser Zimmer mit Fenster, dafür hatten wir eine kalte erfrischende Dusche! Nachts wachte ich plötzlich durch ein merkwürdiges Gewicht auf meinen Beinen auf. Ohje, eine riesige Katze lag auf meinem dünnen Lacken, die durch unser geöffnetes Fenster sich einen gemütlichen Platz gesucht hatte. Zu dumm nur, ich mag leider keine Katzen und schon gar nicht in meinem Bett.
Das Frühstück war hier so reichhaltig, süßes Gebäck, dicke Schweinewurst, die wohl den Cubanern besonders gut schmeckt, uns eher abschreckt, Käse und ein Omelett. Gut gestärkt packten wir unser Gepäck schon in das Auto, stiegen aber erst einmal in das bereitstehendes Bici und fuhren zusammen mit Juan zu einem Bauernmarkt. Endlich ein Markt, die sammele ich doch weltweit. Märkte sind für mich die Lebensadern eines jeden Landes.
Auf diesem Markt gab es alles, was zu dieser Jahreszeit wächst und gedeiht, für Cuba eine reichhaltige Fülle. Auch Hüte jeglicher Größe und allerlei Küchengerät konnte hier erstanden werden. Wirklich viele Käufer gab es nicht, dafür ist zu wenig Geld vorhanden.
Zwei Kirchen und den wunderschönen Platz, Plaza del Carmen mit sehr vielen kleinen Galerien, die eher für uns Touristen sich dort angesiedelt hatten, zeigte uns Juan auch noch. Die Galerie der Künstlerin „Martha Jimenez Peres“, gefiel uns besonders gut. Ihr Werk zählt zu der zeitgenössischen Kunst Cubas, ihr Gesamtwerk ist sogar von der UNESCO ausgezeichnet worden. Ein Besuch lohnt sich allemal, auch kauften wir ein paar kleine Kunstwerke. http://www.martha-jimenez.es/
Für diesen Tag hatten wir noch einige Kilometer Autofahrt in die Sierra Meastra vor uns, sodass wir uns von Juan gegen Mittag verabschieden mussten.
Camagüey nach Sierra Meastra
Schon die Fahrt in die Sierra Meastra wurde zu einem aufregenden Abenteuer. Die Straßen gestalteten sich immer wilder, je weiter wir in den südöstlichen Zipfel der Insel vordrangen, Zuckerrohr wo wir nur hinschauten. Manche Straßen waren Schotterwege, die für unser Auto eigentlich nicht geeignet waren; was wie eine Abkürzung laut unseres Navis aussah, endete mitten in der Pampa – lieber umdrehen!
Bis Bartolome Maso, der letzte Ort der Zivilisation und einer alten Zuckerrohr Fabrik; so schien es uns, gingen die Straßen noch einiger Maßen; danach schoss es ab in die Höhe. Steigerungen, Kurven gepaart mit Schlaglöchern, die ich bis dahin noch nie gesehen hatte. Mit kochendem Motor kletterten wir in die Sierra Meastra hinauf, wieder hinab, wieder hinauf! Das Versteck von Fidel Castro und Che Guevara konnte natürlich nicht leicht erreichbar sein! Trotzdem brachte es mir Spaß in Schlangenlinien die Berge hinaufzufahren.
Santo Domingo mit dem gleichnamigen Hotel, welches aus Holzhütten gebaut wurde, ist der Ausgangspunkt für die Trekking Tour zur „Comandancia de la Plata“. Von hier aus hat Fidel Castro seine Revolution geplant.
Der kleine Ort hat außer dem Hütten Hotel nur noch eine Casa Partikulares zu bieten, wir befanden uns mitten in der Natur, fast wie in einem Dschungel. Endlich hatten wir die ersehnte Ruhe, nur die wunderbaren Laute der Natur klangen in unsere Ohren.
Die Hütten waren sehr schön eingerichtet, hatten eine Terrasse oder Balkon. Von den Mitarbeiterinnen war unser Zimmer liebevoll mit Blumen geschmückt, dies hätten wir nun dort oben in den Bergen überhaupt nicht erwartet. Einzig das Essen war grauenhaft, so lebten wir für zwei Tage von Obst und Mojito; nach der Trekking Tour. Geschlafen haben wir wie die Murmeltiere.
Am Morgen, nach einem Frühstück mit trocken Brot und Salz wurden wir mit ein paar anderen Gästen abgeholt, nur geführte Touren sind dorthin erlaubt. Eine Stunde sollte die Tour dauern, doch war dies ein großer Irrtum. Knapp 10 km Auf- und Abstieg zeichnete mein Iphone auf, dies in der Wärme und wenig Wasser. Da war ich auf meiner Weltreise weit aus besser vorbereitet. Hier bekam ich einen leichten Kreislaufkollaps, nur das Studentenfutter einer reizenden Engländerin rettete mich vor dem Absturz. Ähnlich erging es meiner Freundin Tina.
Oben auf der Comandancia angekommen, fühlte man sich mitten in der Revolution. Alle Hütten und Verstecke sind so geblieben, werden gepflegt und gehegt. Man bekommt eine leise Ahnung, was hier in dieser Sierra Meastra vor sich ging, selbst das Bett von Fidel Castro, sein Toilettenhäuschen, sein Schreibtisch, alles tief verwachsen, ist noch vorhanden. Nach den vielen Stadtbesichtigungen war das für mich genau das Richtige. Doch der Abstieg überforderte uns doch ein wenig, es regnete inzwischen die ganze Zeit, machte die Steine rutschig und wir wurden total nass. Unten beim Parkplatz kaufte ich frische Bananen und Grapefruits von einem Jungen, wo auch immer der in dieser Einöde herkam. Beide waren wir glücklich, er bekam einen CUC von mir und ich etwas zum Essen. Ein Cuba Libre wurde uns dort auch noch spendiert.
Für den Abend hatten wir schon umdisponiert. Junge Franzosen, die wir auf der Tour kennengelernt hatten, schwärmten von dem Essen in der Casa Partikulares, auf Vorbestellung konnten wir dort mit essen. Nach dieser Wanderung und kaum Essen vom Vortag waren wir so ausgehungert. Wir bekamen hier die typische cubanische Küche serviert. Pollo/Huhn und Gemüse gut gewürzt miteinander gemischt, lecker. Ausklingen ließen wir diesen aufregenden Tag noch mit Taschenlampe lesend auf unserer Terrasse.
Ein herrliches Erwachen mit Dschungelgeräuschen, die Duschen waren wieder einmal kalt, das Frühstück außer ein paar Eiern nicht genießbar und meinen Grapefruits (staatliches Hotel!); man kann eben nicht alles haben!
Unser nächster Stopp sollte in 190 km Santiago de Cuba sein, wir waren sehr gespannt darauf. Doch erst einmal mussten wir die Berge wieder herunter kurven. Von oben wieder ein ganz anderer Blick. So bekam ich einige schöne Fotomotive vor die Linse, dort lebten Menschen rechts und links, die wir auf dem Weg nach oben gar nicht bemerkt hatten. Baseball spielende Kinder, Nationalsport der Cubaner, direkt neben der kurvigen Straße, dahinter standen ihre Häuser. Hier wurde Tina auch ihre vielen kleinen Geschenke los, die sie mitgebracht hatte. Stifte, Seife, kleine Kosmetikproben …! Oft wurden wir nach Seife gefragt, scheint eine Mangelware auf Cuba zu sein, oder zu teuer. So waren sie alle sehr freundlich und glücklich und ich durfte sie fotografieren.
Nachdem wir die Berge verlassen hatten, wurde die Landschaft wieder eintönig, erst kurz vor Santiago schien eine Art grüne Lunge mit Obst und Gemüse entstanden zu sein.
Santiago de Cuba
Unsere Ankunft in Santiago verlief so einfach wie bisher noch nie; wir hatten unsere Bleibe sofort gefunden und konnten direkt vor der Tür parken. Die Casa, Villa Maria del Carmen hatte einen grandiosen Blick von einer stets windigen Dachterrasse über die sehr heiße Stadt. Diese Temperaturen kannten wir auf Cuba noch nicht, knapp an die 40 Grad. Unser Zimmer war angefüllt mit unglaublich viel Kitsch, doch ruhig gelegen für diese pulsierende Stadt, die wir erst einmal mit einem köstlichen Mojito auf der Dachterrasse begrüßten. Da fühlten wir uns noch gut und waren glücklich, und mit großer Neugierde endlich in dieser Musik erfüllten Stadt nach zwei Wochen angekommen zu sein.
Wieder hatten wir einen Sonntag, den Vergangenen verbrachten wir noch in Cienfuegos. Ein Sonntag in einer großen Stadt auf Cuba zeigt nur die halbe Wahrheit. Auch hier in Santiago war es verhältnismäßig ruhig, so gefiel uns die Stadt hervorragend, nichts ahnend wie es wirklich dort zu gehen konnte.
An diesem Nachmittag schlenderten wir trotz Hitze durch die Altstadt, kamen unweigerlich auch zu dem Parque Cespedes, das Herz von Santiago.
Bestimmt wird der Platz von der Kathedrale. Sie thront wie auf ein Podest gehoben über dem Platz, während der Engel über dem Eingang der Kathedrale den ganzen Platz Cespedes überschaut und bewacht. Diese Kathedrale war für mich die schönste aller Südamerikanischen Städte, die ich auf meiner Weltreise besichtigt hatte. Doch genau dort, wo es wunderschön ist und viele Touristen sich hinbegeben, versammelt sich genau das Gegenteil. So viel Armut und bettelnde Menschen hatte ich zuvor auf Cuba noch nicht gesehen. Sozialistischer Staat!?
Gleich gegenüber des Einganges der Kathedrale lag eine Schachschule, die wir besuchen durften. Auch dies war für mich ein Déjà-vu meiner Weltreise durch Südamerika, speziell Santiago de Chile und hier Santiago de Cuba; das Schachspiel auf Cuba hat sicher einen revolutionären Hintergrund, siehe Artikel aus der Zeit:
»Als „Che“ als Elfjähriger 1939 bei der Schacholympiade in seiner Heimatstadt Buenos Aires die fantastischen Erfolge des Kubaners José Raúl Capablanca unmittelbar mitverfolgte, erwachte erstmals sein Interesse an Kuba.
Während des revolutionären Kampfes hatte er immer sein Schachbrett dabei; Fidel Castro erinnerte sich einmal, wie sie im Versteck vor Batista in der Sierra Maestra bei Kerzenlicht miteinander spielten.
Dank Che Guevara fand 1962 das erste Capablanca-Memorial statt, an dem auch ich einige Male teilnahm. Das kubanische Schach erlangte wieder große Popularität, nachdem es mit dem Weltmeister Capablanca (von 1921 bis 1927) glanzvolle Zeiten erlebt hatte.
Heute ist Kuba das bei Weitem stärkste Schachland Südamerikas. Einer seiner Spieler ist Leinier Domínguez, der zur Weltelite gehört und 2008 Weltmeister im Blitzschach wurde.«
ZEITmagazin Nr. 19/2014 30. April 2014, von Helmut Pfleger
Dieses Schachfieber hat sich wohl in weite Teile von Südamerika verbreitet. In dieser Schachschule verbrachten auch Kinder und Jugendliche ihren Sonntag; habt ihr so etwas je in Hamburg gesehen?
Nach einigen gefühlten Kilometern mit der Hitze Santiagos diese Stadt zu erkunden, brauchten wir wieder ein schönes und ruhiges Plätzchen zum Ausruhen. Gefunden haben wir diesen nur auf der großen Terrasse des Kolonial Hotels Casa Grande direkt neben der Kathedrale. Hier blieben wir ziemlich lange. Der Blick über den Parque Cespedes bis zum späten Abend war einfach zu schön.
Erst belohnten wir uns wieder mit dem Mojito und später gegrilltem Pollo; die Auswahl war wirklich nicht groß; Schweinefleisch wäre die Alternative gewesen. Später ging direkt über der Kathedrale die Sonne unter und auf dem Platz unter uns baute sich die große staatliche Kapelle auf; jeden Samstag und Sonntag. Da hatten wir doch einmal richtig Glück!
Erst wurden wir von unten mit den schwungvollen Rhythmen beschallt, später standen wir mitten drin. Die mit allen Hautfarben gemischte Musikkapelle hatte inzwischen für gute Stimmung auf dem Platz gesorgt. Besonders die Schwarzen tanzten mit großer Freude, ein Junge schlug Räder im Rhythmus und meine Freundin Tina ließ sich ebenfalls mitreißen, während ich mich mit meiner schweren Kameratasche abmühte. Den schönen Tag ließen wir noch auf unserer Dachterrasse ausklingen, zum Schlafen war es leider viel zu heiß, auch unser Zimmer kühlte sich nicht ab.
Am nächsten Morgen machten wir uns wieder zu Fuß auf den Weg, über etliche Nebenstraßen gelangten wir zum Hafen. Doch heute Morgen war alles anders, die Hitze war das Einzige was geblieben war. Die Straßen waren überfüllt mit laut knatternden, stinkenden Mopeds. »Womit tanken sie die nur«, fragten wir uns ständig. Ganz Santiago schien in dieser Hitze ohne ein einziges Lüftchen unterwegs zu sein. Der Hafen war für diese große Stadt sehr klein, nur ein Schiff lag an der Pier, ein kleiner Malecon führte in einen modernen Park, einige Lagerhallen waren hauptsächlich mit Reis aus China und Korea gefüllt, der einzige Handel in diesem Hafen.
Dringend brauchten wir etwas für unseren Kreislauf, wollten auf einem Bar Schiff eine Cola trinken, bekamen aber nur Mojito, das National Getränk aus dem Havanna Club. Die Zutaten: sehr viel Limonen Saft, Zuckersirup, frische Minze, Sodawasser und kubanischer weißer Rum. Erfrischend schon, doch bei der Hitze geht der Rum schnell in den Kopf. Nicht ganz das, was wir für diesen Tag brauchten.
Weiter erkundeten wir nun mit ein paar Sternchen im Kopf diese Stadt, kletterten in den Stadtteil „Tivoli“ hinauf, um dort ein Haus zu bewundern, indem Fidel Castro zwei Jahre gelebt hatte. Hübsche bunte kleine Häuser und ein paar Bäume säumen diesen Teil der Stadt. Schulkinder in ihren hübschen rotweißen Uniformen klettern dort umher. Eine Bank im Schatten zum Ausruhen fanden wir nicht. Weiter geht es wieder hinab ins Getümmel, auch unsere Nerven klettern auf den Tiefpunkt. Genervt sind wir hauptsächlich von der ständigen Anmache der Schlepper, die etwas erbetteln oder verkaufen wollten. Besonders meine blonde Freundin hatte darunter zu leiden; ich blieb etwas verschonter. Durch meine dunkle Haut und den Haaren falle ich, wie schon auf meiner Weltreise erfahren in Südamerika nicht so als Tourist auf. Doch hier waren einige Schlepper richtig aggressiv, schimpften und hauten sogar Tina einmal auf den Rücken. In jedem Reiseführer kann man von ihnen lesen. Mein Rat; Sonnenbrille auf, so wenig wie möglich sich auf die Anmache einlassen, am Besten ignorieren, Ohren zu und weiter gehen.
Wir wollten natürlich die Highlights dieser Stadt erkunden, liefen zufällig direkt zu der berühmten „Casa de la Trova“. Hier wurde auch der Grundstein für die cubanische Kulturpflege gelegt. Die Feierstätte der cubanischen Musik ist unter anderem diese Casa de la Trova in der Calle Heredia im Herzen Santiagos. Hier entstand das erste und urtypische afro-cubanische Musik-Haus für den Urtypus der cubanischen Musik, den Son. Er ist die Basis für viele lateinamerikanische Musikrichtungen. Im traditionellen Son wird der spanische Gesang mit den afrikanischen Rhythmen und der spanischen Gitarre verschmolzen.
Schon von draußen hörte man die Musik, denn alle Fenster waren geöffnet und getanzt wurde auch dazu. Tina wollte mit ihrer ganzen Begeisterung dort gleich hinein, nur meine dünnen Nerven machten mich Übellaunig und meine übliche Spontanität war in den Straßen von Santiago untergegangen. Wir schauten eine Weile von außen zu, doch auch hier war die Anmache der Schlepper unerträglich, sodass wir gestresst von dannen zogen. Schade, denn damit war unser Besuch von Santiago fast beendet. Meine Freundin zog sich völlig erledigt in unsere Casa zurück, ich trieb mich noch etwas in den Straßen umher, immer in der Hoffnung auf gute Motive. Schließlich gab auch ich auf, stieg auf unsere Dachterrasse und blieb dort oben, bis wir gemeinsam unseren Reiseplan besprechen konnten.
Unsere Route sollte noch ganz in den reizvollen Osten bis nach Baracao gehen, noch hatten wir eine Woche auf Cuba. Dies hätte zweimal die gleiche Strecke mit 234 km je auf noch schlechteren Straßen bedeutet und in Baracoa sollten noch von dem Hurrikan des letzten Jahres Zerstörungen zu finden sein. Für die späteren vier Tage hatten wir uns schon für die Erholung ein Hotel mit Meer und Strand gebucht.
Nein, wir wollten nicht mehr stundenlang Auto fahren, wir hatten schon so viel erlebt, aufnehmen konnten wir auch nichts mehr. So entschieden wir uns gegen den Osten, genossen unseren Abend auf der Dachterrasse, bekamen ein leckeres Fischgericht gekocht und organisierten die neue Route direkt Richtung Küste nach Guardalavaca. Nur noch Erholung wollten wir.
Santiago de Cuba bis Guardalavaca
Unser Aufwachen am nächsten Morgen begann mit einem Schrecken. Starkregen schoss von dem Himmel und das seit 6 Monaten zum ersten Mal. Die Straßen von Santiago schwammen, an Auto fahren war nicht zu denken, und nun?
Unser Frühstück im Patio unter dem Dach unserer Casa dehnten wir sehr lange aus, allerdings hatten wir eine Strecke von 175 km vor uns. Sicher hört das bald wieder auf, dachten wir, doch da irrten wir gewaltig. Also Koffer durch den Regen ins Auto und langsam Richtung Holguin aus der Stadt fahren.
Tatsächlich hörte der Regen nach der Hälfte der Strecke auf und je näher wir an die Küste kamen, strahlte die Sonne wieder vom Himmel. Euphorisch und glücklich mit unserer Entscheidung fuhren wir die letzten Kilometer durch endloses Niemandsland, bis wir das Meer entdeckten. Magisch angezogen hielten wir an der ersten Stelle am Strand an, hinter uns das erste all inklusiv Hotel, ein großer weißer Kasten; anderes als all inklusiv kann man hier auf Cuba nicht buchen.
Unser Hotel das Resort Blau, lag an der Playa Pesquero. Schon der Eingang, der in eine riesige Halle führte, ließ uns erschauern, ein Toilettenbesuch uns vollkommen erschüttern; Baustelle. Der Garten war zum Teil mit Betonblatten statt Rasen oder vielleicht Palmen belegt, etwas weiter noch eine Baustelle …! Am Strand stand eine Bar aus der laute Musik schallte und das all inklusiv Publikum walzte sich mit großen Thermobehältern, gefüllt mit „Bargetränken“ auf den Liegen am Strand oder am Pool herum. Nein, hier wollten wir nicht bleiben.
Und nun? Wir wussten schon, dass all diese Hotels dem Staat gehörten, nur mit unterschiedlichen Sternen versehen waren und dass wir sie nicht mit unseren Erwartungen vergleichen können. Doch wenigsten einen schönen Strand und keine Ballermann Atmosphäre wollten wir!
Inzwischen schon etwas leidgeprüft, klapperten wir ein Hotel nach dem anderen ab, irgendwo mussten wir doch etwas schönes finden, und landeten dann schließlich beim „Playa Costa Verde“. Auch all inklusiv, doch mit einem schönen Garten, weitläufige Anlage und gepflegt. Nach langem hin und her konnten wir mit einigen CUCs mehr ein schönes großes Zimmer mit Poolblick und großen Balkon beziehen, zum ruhigeren Strand war leider nichts mehr frei. Endlich konnten wir uns fallen lassen, gingen gleich im herrlich klaren Meer schwimmen und genossen in aller Ruhe unseren liebgewonnenen Mojito.
Doch hatte sich die Regenfront von Santiago in unsere Richtung aufgemacht, schon am Abend goss es auch hier in Strömen und es hörte erst am letzten Tag wieder auf, nur zwischendurch gab es etwas blauen Himmel! Ja, wir sind in der Karibik …
Das Abendessen unter einem Terrassendach schmeckte uns trotzdem überraschend gut. An die Lautstärke in der angeschlossenen großen Halle mussten wir uns allerdings erst gewöhnen. So wurde für die nächsten Tage unser Balkon zu unserem Rückzucks Ort, dank all inklusiv und geschmackvollen spanischen Cava und den geliebten Mojito unser Leitsatz: „Wir trinken uns das schön“!
Trotz Regen gingen wir im Meer schwimmen, machten Spaziergänge, lasen in unseren Büchern, schliefen mit Ohrstöpseln, um die Beschallung am Pool auszuschalten und kamen so zur Ruhe.
Drei Tage hatten wir noch unser Auto, fuhren damit zu einem Indianerdorf, wo wir auf die einzigen indigenen Ureinwohner trafen, aßen in einem kleinen Strandrestaurant, „La Maison“ karibischen Lobster, pendelten zu anderen Hotels, konnten auch dort essen gehen und genossen jeden Moment am Strand, wenn für ein paar Stunden die Sonne heraus kam, was eher selten war. Sechs Monate kein Regen, nun jeden der sechs Tage. Cuba hatte vorher Wasserknappheit und wir wollten genau jetzt Strandurlaub machen!
Am letzten Tag, unser Flug ging erst am Nachmittag, war die Sonne wieder da. So verbrachten wir die letzten Stunden auf Cuba am und im Meer; von Holguin starteten wir mit einem langen Flug und endloser Verspätung wieder Richtung Heimat; empfangen wurden wir in Frankfurt Hahn nachts mit Eis und Schnee.
Drei Wochen erlebnisreiches Cuba ging zu Ende!
Fazit dieser Cuba Reise mit einigen Abstand gesehen!
Ja, es war eine Mojito lastige Reise. So bekamen wir dank der vielen Limonen und sehr viel frischer Minze starke Abwehrkräfte; der weiße Rum wurde zum Stressblocker. Bitte nicht nachahmen!
Schon auf meiner Weltreise hatte ich einige Ziele, bei denen ich erst froh war von dort mich verabschieden zu können. Doch mit etwas Abstand gesehen zieht es mich überall wieder hin. Jedes Mal lag es an der Anstrengung, die mich zu dieser Wahrnehmung verführte. Cuba ist ein sehr kontroverses Land. Um sich dort wohl zu fühlen sollte man sich etwas auskennen, die Erwartungen lassen sich darauf besser abstimmen. Heute würde ich gerne diese Reise mit diesem Auskennen wiederholen können, meine Wahrnehmung wäre eine ganz andere. Auch würde ich mir entweder mehr Zeit nehmen wollen oder die Strecke halbieren. Die Straßenverhältnisse sind Zeit- und Energiefresser, man fühlt sich ständig nur halb angekommen, weil man ja gleich wieder weiter muss.
Havanna, Trinidad und vielleicht auch Santiago nicht bei 40 Grad würde ich gerne länger besuchen wollen, Cienfuegos und Camagüey auf der Strecke mitnehmen. Strandnacherholungsurlaub würde ich lieber auf einer anderen karibischen Insel machen wollen und bitte nicht ALL INKLUSIV.
JA, CUBA IST EINE REISE WERT!