4. Februar, mein zweiter Tag in Santiago de Chile neigt sich schon dem Ende zu.
Kaum bin ich unterwegs komme ich nicht mehr zum Schreiben, ein Fotoeintrag auf Facebook mit meinen ersten Eindrücken von Santiago habe ich gestern allerdings geschafft.
Den heutigen Tag verbrachte ich zuerst mit der Suche nach neuen Laufschuhen, die letzten hatten in der Wüste ihren Rest bekommen, Sohle abgelaufen, verdreckt und muffig. In Santiago befinden sich endlose Straßenzüge mit günstigen Schuhgeschäften, im Sportbereich, so wie Highhills und Plateausohlen…..! Zu meinen Trekkingschuhen brauche ich leichte Laufschuhe, mit denen ich in der Stadt und auf leichten Touren laufen kann. In der Wärme mag ich meine Trekkingschuhe überhaupt nicht, sie werden schwer und fangen an zu drücken. In den 10 Monaten habe ich auf diesem Weg schon fünf Paare durchgelaufen, wüsste gerne wie viele Kilometer ich schon hinter mir habe. Nach langem Suchen bin ich tatächlich pfündig geworden; die Alten sind gleich im Mülleimer gelandet.
Mein weiteres Ziel war heute der Central Market zur Lunchzeit, eine absolute Empfehlung für jeden Besucher in Santiago. In einer wunderschön, verzierten Halle aus dem Jahre 1872 befinden sich hauptsächlich Fischstände, eher ein Fischmarkt. Dazwischen und in der Mitte haben sich zahlreiche Fischküchen und Restaurants angesiedelt; Santiago isst hier zur Lunch Zeit, dazwischen verteilen sich einige Touristen, so auch ich.
Welchen dieser mir fremden Fische suche ich mir nur aus, die Namen versuchte ich zusammen mit meinem Übersetzungsprogramm herauszubekommen. Nicht wirklich gelungen, so nahm ich das Risiko auf mich und bestellte mir ein Filet vom Albacora, mein Gaumen und Google gaben mir die erlösende Antwort, ein weißer Thunfisch; sehr saftig und zart.
Morgen verlasse ich nach langer Zeit, fast einen Monat Chile und fliege am Abend nach Lima in Peru. Chile war so überhaupt nicht geplant, eigentlich dachte ich von zu Hause aus, Patagonien zu bereisen, dabei einen Teil von Chile mit hinein zu nehmen, doch dann kam alles ganz anders.
Durch die naturereignisreiche Zeit meiner Antarktistour wählte ich schließlich eine andere Route, wollte ich mehr Kultur als Natur erleben. Die Mischung ist mir nach einer Weile gut gelungen, nicht zuletzt die Abwechslungsreiche Zeit zwischen der als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichneten Stadt Valparaiso und der höchsten Wüste der Welt Atacama mit San Pedro, dazu noch die 2 ½ Tage Chiles Hauptstadt Santiago!
Mit großer Vorfreude auf Peru starte ich nun morgen nach Lima, gebucht habe ich ein nettes Hostel mit einem großen Blumenpatio laut Internet. Wieder ein neuer Schritt und ein Schritt höher in Richtung Quito in Ecuador, meinem Abflughafen nach Europa am 9. April! In den Anden und dem Amazonasgebiet herrscht gerade Regenzeit, an der Küste Sommer. Machu Picchu mit Cuzco und Reserva Nacional Pacaya-Samiria im Amazonas stehen trotzdem hoch oben auf meiner Wunschliste. War ich nicht auch in der heftigsten Regenzeit in Myanmar, einschließlich heftiger Überflutungen! Inka Kultur in Cuzco und die Desert Ruinen von Chan Chan, genug für meine nächsten Abenteuer!