Malaysia ab dem 13. August.
Malaysia, meine weitere und letzte Etape in Asien! Knapp drei Monate reise ich auf meinem Worldtrip durch Asien, erst Indien mit Kaschmir, Ladakh, einen Monat Myanmar und nun Malaysia. Unglaublich wie unterschiedlich diese Länder sind, nicht nur die Landschaften verändern sich ständig, prägend ist diese für die Lebensbedingungen. Besonders beeindruckt mich, wie unterschiedlich die Glaubensrichtungen praktiziert werden. In jedem dieser Länder leben Moslems, Hindus und Buddhisten, aus der Kolonialzeit übrig geblieben auch einige Christen. Besonders Indien und Malaysia können nicht unterschiedlicher sein. In Indien, zumindest in dem kleinen Teil dieses riesigen Landes, das ich bereist habe, wird der Glaube nach sehr strengen Regeln gelebt, hier in Malaysia scheinen diese Glaubensrichtungen zumindest für die Frauen offener zu sein. Sie begegnen mir hier in den Shops, genauso auf der Straße sehr offen und unglaublich hilfsbereit, gekleidet sind sie in gleicher Weise wie in Indien, zum Teil tief verschleiert.
In Ladakh wird der Tibetanische Buddhismus gelebt, in meist buddhistischen Myanmar prägen besonders die vielen Stupas und vergoldeten Buddha Statuen das gesamte Bild. Wo man auch hinschaut, werden diese tief verehrt. Zum Leben eines Mannes gehört es sich als Kind für einige Zeit ein Klosterleben zu führen, mit allen Entbehrungen eines Buddhisten Mönches. Wie immer sind dies nur meine subjektiven Wahrnehmungen, in der kurzen Zeit kann dies nicht anders sein.
- Aug.
Mal wieder sitze ich in einem Bus und durchquere einen Teil von Malaysia Peninsular, von Kuala Lumpur in den National Park Taman Negara. Zwei Tage Kualar Lumpur, hier nur KL genannt, waren fürs erste genug Lebendigkeit einer asiatischen Großstadt für mich. Der Kopf brummt mir angesichts der drei Fensterlosen Nächte nur mit Aircondition und das mir Frischluft Fanatiker, selbst meine Augen werden davon rot.
KL ist so eine pulsierende Stadt, dass ich trotzdem dies gerne in Kauf genommen habe. Besonders faszinierend war auch die Lage meines Hotels, mitten drin im dynamischen Chinatown, gleich mit zwei Ausgängen. Eine führte direkt in den größten „Fake Market Place“ in der Jalan Petaling Road, die andere direkt zu den fantastischen Streetfood Restaurants mit sehr unterschiedlichen chinesischem Essen, niemals gegessen in unseren deutschen Chinesischen Restaurants.
Barbecue oder Feuertopf, Fisch, Fleisch und herrliches Gemüse, spicy oder sweat …, alles was das Herz begehrt, alles direkt und frisch vor den Augen der Gäste zubereitet. Bis nach Mitternacht findet man diese beweglichen Küchen, am nächsten Morgen ist alles verschwunden, Tische, Stühle, Geschirr, Abfall, nichts ist davon zu sehen bis zum nächsten Abend.
Am 13. August, mein langer Reisetag für nur knapp vier Stunden Flug von Myanmar über Bangkok nach Kuala Lumpur, kam ich endlich gegen 23 Uhr mit einem großen Loch im Bauch in meinem Hotel an. Taschen in mein Fensterloses Zimmer gepackt und direkt zu den Streetkitchen vor meinem Hotel. Mein größter Favorit sind die frischen Barbecue Spieße, die man sich vor der Zubereitung selber aussucht, spicy or not, kann man vorher wählen. In der Mitte der kleinen Tische befindet sich ein mit kochendem Wasser gefühlter Feuertopf, indem man sich selber sein Gemüsespieß oder einige Fischteigbällchen zubereiten kann. Drei Saucen stehen dazu zur Verfügung. Am Schluss werden die leer gegessenen Spieße gezählt und man bezahlt, fertig!
Um mich herum saßen um die 20 Leute, die alle noch sehr fröhlich am Essen waren – ich staunte nur, während sich mein Loch im Bauch langsam füllte.
Ziemlich spät überfiel mich die Müdigkeit und ich begab mich trotz großem Widerstand in mein kleines Kerkerzimmer, indem ich mich so kurz wie möglich aufgehalten habe. Mein Wunsch nach einer Brise Freiheit wurde mit diesem Zimmer etwas unterbrochen.
Am nächsten Morgen wollte ich nun KL zusammen mit einer Touristenkarte und meinem Lonley Planet Guide Book, für mich als individual Reisende die besten Reiseführer, erkunden. Bisher war ich immer sehr stolz auf meinen Orientierungssinn, doch in dieser Stadt kam ich an meine Grenzen. Das größte Problem sind die Straßennamen, zwar lesbar doch nicht immer auf den Karten zu finden. Fragen war auch schwierig, weil die Menschen ihre Straßen nur in ihrer Sprache kennen.
Mein Ziel war der Lake Garden, eine grüne Oase mitten in KL, mit Orchideen- und Birdgarden, alten Bäumen und verschiedenen Museen. Zuerst wollte ich allerdings zum Zentralmarkt, die Märkte eines jeden Landes sind für mich immer besondere Merkmale ihrer Kulturen.
Nach einigen Umwegen stand ich mal wieder etwas verloren auf meine Karte schauend herum. Eine junge fröhliche Amerikanerin sprach gerade mich nach einem Weg an. Gemeinsam suchten wir nach unserem Standpunkt und kamen so ins Gespräch, mit dem Ergebnis, dass wir gemeinsam den ganzen Tag mit viel Spaß verbrachten. Das ist das herrliche am Allein reisen, man trifft oft gleich gesinnte, bisher allerdings immer junge Menschen.
Mit vereintem Orientierungssinn gelangten wir auch zum Zentralmarkt, der sich allerdings als ein Touri Markt für alles was Malaysia für seine Touristen zu bieten hat entpuppte. Wir hatten etwas Hunger und probierten gemeinsam Unbekanntes aus. Dabei kamen wir ins Erzählen. Colie kam gerade aus Kalkutta in Indien, sie hat sich dort acht Monate sozial in sehr harten Brennpunkten engagiert, ein Thema ihrer Masterarbeit. So hatten wir schnell Themen über die wir unsere Erlebnisse austauschen konnten. Sie war allerdings auf der Durchreise, ihr Weiterflug nach Sidney startete um 22 Uhr.
Viele Stunden liefen wir durch die auch für sie verwirrende Stadt, gelangten auch in den Lake Garden, doch Schmetterlinge gehalten mit großen Netzen und Vögel in einem riesigen Dschungel, doch auch mit Netzen zum Himmel abgetrennt, wollte ich mir nun hier nicht anschauen. Schließlich bin ich in Malaysia, da möchte ich diese Tiere schon in ihrer ganzen Freiheit entdecken – ab in den Dschungel!
- Aug.
Im Dschungel bin ich inzwischen, in Taman Negara , leider auch ein Tourismus Dschungel! Schon die Fahrt mit dem Bus, in diesem Fall eher die Stops hatten es in sich, vor allem unterschieden sie sich völlig von meinen bisherigen Erfahrungen; harter Business im „Mengentourismus“, Massen wäre übertrieben, es sind schon alles große Individualisten, die sich hierher aufmachen. Zu denken gibt es mir nur, wie mit Touristen umgegangen wird und was man ihnen dafür bietet. Die Erfahrung, die ich im asiatischen Raum bisher gemacht habe ist; kaum kommen, aus welchem einem Grund auch immer, sehr viele Pauschal Touristen, verändern sich die Lebensgewohnheiten der hier lebenden Menschen völlig.
Heraus kommt für mich meist etwas charakterloses Darstellen der vergangenen Kultur, vermischt mit den tausend Wünschen der Touristen, diese werden oft falsch verstanden. Das Ergebnis sind meist schmuddelige billige Anlagen oder überteuerte Traumfassaden, in deren Hinterhöfe man nicht schauen darf und gestresste, übellaunige Mitarbeiter.
Wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, so wie heute: „You will getting wet, be sure“! Bootstrip zu einer „Naturvillage“ am Fluss, die allerdings schon für die Touristen vorpräpariert war, danach werden unsere Sachen in große Müllsäcke verstaut und wir dürfen uns auf einen Wasserspaß freuen – bin ich auf einem Jahrmarkt?
Drei große Langboote veranstalten ein Wettrennen, vorne und hinten werden jeweils zwei große Paddel ins Wasser gehalten, sobald eines der Boote seitwärts nahe genug heran kommt. Mit großem Gejohle werden wir alle platsche nass. Erfrischend ist das braune Flusswasser schon, doch irgendwie komme ich mir etwas idiotisch dabei vor. Alle zwei Tage werden auf diese Weise meist junge Leute Flussseits geduscht, sicher haben sie mehr Spaß dabei als ich. Gerade wieder füllt sich hinter mir der Wäscheständer meines Hostels – heute war die nächste Gruppe dran.
Ja, aus mir spricht ein wenig Groll, habe mich allerdings selber hinein manövriert. In Kuala Lumpur kam ich mal wieder an meine Grenzen, Lautstärke, so viele Menschen, mein Gefangenen Hotel; alles war mir zu viel.
Wie komme ich nun von hier mit welchem Bus nach wohin auch immer? Das war meine Frage an die Touristeninformation in KL. Eine sehr hilfsbereite Frau gab mir reichlich Futter an Informationen, entscheiden musste ich mich nur schnell, damit auch alles noch buchbar und für den nächsten Tag durchführbar wird.
So kam ich zu meinen erfahrungsreichen Erlebnissen im Massen/Mengentourismus, mit Hostelerfahrungen im Großformat. In meiner Nähe befinden sich bestimmt 20 Hostel und am andern Ufer, direkt im National Park die einzige Lodge in erreichbarer Nähe in Taman Negara. Die Unterschiede bestehen, wie überall in der Größe der Zimmer, ich bewohne sehr günstig ein Einzelzimmer mit Dusche, alles wirklich ok, nur wie schon beschrieben, darf man nicht hinter die Kulissen schauen.
Was mich allerdings am meisten anstrengt, ist die weitere Abfertigung der vielen Menschen auf einem Haufen. Zu den gemeinsamen Essen geht man direkt an den Fluss, auf dem hier mehrere „Floating Restaurants“ schwimmen, eines davon gehört zu meiner Agentur. Der große Schreibtisch, hinter dem meist zwei Leute, „Chef und Chefin“ sitzen, ist der wichtigste Part diese Restaurants. Von hier werden alle Reisenden gemanagt, auf den Tischen stehen unsere Namen, bunt zusammengewürfelt. Ich sitze mit einem netten etwas schüchternen Pärchen aus Paris zusammen. Zu jeder Mahlzeit werden drei große Schalen auf einen Tisch gestellt; einmal Gemüse, einmal Eier, einmal Fleisch. Schmackhaft ist es schon, doch der Sturz auf diese Schüsseln erinnert mich an meine Internatszeiten.
Back to the roots! So komme ich auf dieser Reise auch noch einmal in diesen Genuss. Für die vielen jungen Menschen, auch ein paar Familien ist es eine tolle Sache, endlose Kontakte schmieden und gemeinsam oft auch weiterreisen.
Auch ich habe hier wieder sehr nette Begegnungen gehabt. Diese drei Tage verbrachte ich mit sieben gemeinsam reisenden Freunden aus Mailand, alle Mitte dreißig aufwärts. Auch sie sind nun in meiner Sammlung der internationalen Kontakten eingeschlossen, gegenseitige Einladungen inklusive.
Gestern Abend saßen wir zum Abschied noch lange zusammen, sie überschütteten mich mit Fragen zu meiner Reise, warum, wieso und überhaupt. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, wie inspirierend ich auf andere Menschen durch meine Erlebnisse und Erfahrungen wirke, Paola möchte jetzt endlich besser englisch lernen, damit sie sich mit mir später besser unterhalten kann, Elisa wird mich immer in ihrem Kopf haben bei zukünftigen Lebensentscheidungen, Francesca hörte nicht auf zu fragen und die beiden Herren dieser Runde hörten mit gespannten Ohren zu. Was für ein Erlebnis, ein Strahlen in allen Gesichtern, auch sie möchten einmal für sich entscheiden können, wohin ihr Weg geht. Hierzu hörte ich mich selber sagen, dass dies auch ohne Reise möglich sei, ist mir das zu Hause gelungen?
Es geht plötzlich alles so viel einfacher, ständig spüre ich wo meine Grenzen sind, besonders gestern, bevor ich diesen Abend erlebte, war ich völlig erschöpft und frustriert, angesichts dieses Touristenrummels ohne Hintergrund. Doch mit dem Bewusstsein nach der Leichtigkeit zu suchen, kommt man wieder weiter, jedes mal weiß ich ein wenig mehr von dem, was ich möchte oder was eben nicht.
Meine Dschungeltage in Taman Negara
Das tollste kam noch am Schluss, Francesca fragte mich, ob ich schon in Buenos Aires eine Unterkunft hätte. Nein, noch nicht! Sie hat dort zwei Monate in einem kleinen privaten und familiär geführten Guesthouse gelebt. Kontaktdaten und Email geschrieben. So leicht kann es manches Mal gehen.
Leichtigkeit, das ist immer wieder das Schlüsselwort. Gerade fühlten sich diese Tage hier schwer an, meine innere Revolte hatte mich wieder zu fassen. Kaum komme ich ins Erzählen von meiner Reise, bin ich wieder in Schwung und komme zu neuen Entscheidungen; für einige Zeit war mir dies abhanden gekommen. Es lebt sich nicht gut mit innerem Groll, die Lebendigkeit blockiert, die Energie auf dem Nullpunkt. Immer wieder wundere ich mich über meine eigene Kraft auf dieser Reise, auch werde ich dies immer wieder gefragt; wie hältst du das nur alles aus, die vielen Eindrücke ……?
Wenn ich mit Leichtigkeit und meiner unbändigen Neugierde unterwegs bin, fließt in mir eine unglaubliche Kraft und Energie, stoppt man mich oder ich lasse mich selber stoppen, spüre ich sehr schnell, dass etwas nicht stimmt, meist daran, dass ich erschöpft bin. Mit diesem Bewusstsein habe ich es selber in der Hand etwas zu ändern. Diese Erfahrungen bringen mich auf meiner Reise immer weiter – ein tolles Ergebnis!
Stromausfall auch in Malaysia und 15% Charge in meinem Mac bremsen mich jetzt weiterzuschreiben.
Nach einer etwas unruhigen Nacht, ausgelöst auch durch den Stromausfall; keiner meiner Nachbarn einschließlich deren Kinder konnte wirklich gut schlafen in dieser feuchten Hitze. Alle hatten wir unsere Türen und Fenster auf, blieben lange davor sitzen, mit Taschenlampe lesen oder ich eben obiges geschrieben, bis keine Power mehr vorhanden war. Packen wollte ich nicht schon wieder im Dunkeln. Pünktlich bei Helligkeit weckte mich mein Wecker.
Am Morgen musste ich mit meinen beiden schweren Rucksäcken viele Stufen den Hang hinunter zum Fluss gelangen, tragen kann ich nur meinen Fotorucksack, den anderen ziehe ich weiterhin hinter mir her; 12 kg vorne, 20 kg hinten schaffe ich leider nicht, da lässt mein Standvermögen einfach nach – Stürze hatte ich schon genug!
Mit mehr Zeit als nötig startete ich und schlängelte meine große Rucksacktasche mit kleinen Rädern durch Sand, Schlamm und über Steine zum Treppenabgang. Irgendjemanden werde ich schon finden, der mir diesen Rucksack da runter bringt. Über die ersten Steine nahm ihn ein zufällig auf dem gleichen Weg gehender, sehr groß gewachsener Gast mal eben mit der linken Hand mit. Am Treppenhang schulterte ihn ein junger Malaie und brachte ihn die gut 40 Stufen steile Treppe hinunter, durch den Sand hievte ich ihn selber, nur den zwei Brettern zum Floating Restaurant traute ich nicht, im Wasser wollte ich nicht mit allem landen.
Mit sehr viel Zeit wartete ich auf die erste Etappe meiner Abfahrt Richtung Cameron Highlands. Zwei Stunden saß ich, neben mir eine junge Koreanerin, auf hartem Boden in einem Langboot, vor mir einen Berg Gepäck, hinter mir 20 andere Leute.
Wir fuhren quer durch den Dschungel, später durch Ölpalmplantagen bis zu einem kleinen Ort; Umsteigen in einen Kleinbus bis ich endlich in den Cameron Highlands ankam. Die Touren von A nach B sind für alle immer sehr anstrengend, Müdigkeit lässt die Meisten einschlummern.
21.Aug. Cameron Highlands
Seit gestern Nachmittag befinde ich mich endlich in angenehmer Temperatur in den Cameron Highlands auf 1500 m, bekannt durch seine Teeplantagen, entstanden in der Britischen Kolonialzeit. Die Spuren dieser Zeit sind hier oben deutlich im Baustil, große weiße Gebäude mit schwarzem Fachwerk, zu erkennen. Besonders die zwei hochpreisigen Hotels Lakehouse und das Heritage Hotel sind schon von weitem zu erkennen, doch zwischen all den vielen großen Neubauten befinden sich noch einige kleinere Häuser in diesem Stil. Ich bewohne ein kleines Hillview Inn Guesthouse, das diesem Stil ein wenig angelehnt ist, zusammen mit vielen jungen Studenten. Sehr viele von ihnen sind gerade in Malaysia unterwegs.
Viele von ihnen buchen auch hier die Ausflüge als Package Tour, besteigen morgens gemeinsam einen Bus und machen ihre Rundtour. Meine Sehnsucht nach etwas Ruhe ist so riesig, dass ich meine Touren auf eigene Faust unternommen habe.
Schon gestern hatte ich mich überall durchgefragt, wollte eigentlich mit dem Localbus zu einer der Teeplantagen fahren, doch der war gerade kaputt. So nahm ich für sehr kleines Geld, 0,50 cent ein Taxi, das mich vier Kilometer bis zu den Cameron Bharat Teaplantagen brachte. Ohne Eintritt durfte ich durch diese riesige Plantage laufen. Was für ein Genuss, fast alleine wanderte ich durch dies hügelige Teelandschaft, traf auf einige Männer, die gerade den Tee pflückten, natürlich für meine Kamera lohnenswerte Motive. Leider hatte ich nicht bedacht, dass meine Batterie der Kamera nur begrenzte Lebensdauer hat, meine sonstige Ersatzbatterie lag noch in meiner Reisetasche. Ärger hin oder her, so entschied ich noch eine weitere noch größere Teeplantage anzuschauen.
Wieder nahm ich ein Taxi, das allerdings nicht mehr ganz so günstig war. Der Weg über mein Guetshouse bis zur Plantage und zurück gestaltete sich zur Halbtagepauschale von $ 20, inklusive eines Tempelbesuchs aus.
Diese Mal war ich bei der wohl bekanntesten Boh Teaplantage, die heute noch in Britischen Besitz, einer Familie Maxwell zu sein scheint. Recherche folgt at home.
Die Fabrik konnte ich nicht mehr besichtigen, doch trieb mich der Hunger in das sehr modern erbaute Teehaus, schwebend über der Teaplantage, gefüllt mit einer riesigen Menge Menschen. Meinen Tee in Ruhe mit schöner Aussicht konnte ich nicht wirklich genießen, vor mir auf der Terrasse befand sich der Mobilphone Selfipoint einer Gruppe von 30 jungen Leuten; jeder wollte mal mit jedem!
Fluchtartig verließ ich dieses gastliche Haus, folgte einem Weg in Richtung Plantage, auf dem niemand zu sehen war. Mir war es völlig egal, ob ich dort sein durfte oder nicht; nur Ruhe und die herrliche Teaplantage genießen. Drei wunderschöne Stunden verbrachte ich zwischen Tee und malaiischer Tropennatur. Tief beeindruckt haben mich die riesigen Baumfarne, konkurrierend in die Höhe wachsend mit wilden Bananenstauden. Farne sind für mich die Urpflanzen dieser Erde, sie strahlen eine ungemeine Kraft aus, egal ob in meinem kleinen Garten im Frühling, wenn sie aus dem nichts wieder empor kommen oder eben diese gigantischen Riesen hier in den Tropen, wie große Schirme breiten sie sich über einem aus.
Auch hier traf ich wieder auf die Ernte von meinem geliebten Tee, jeden Tag genieße ich zu Hause einige Kannen. Es ist schon lange her, dass ich in einer Teeplantage war, 1980 in Kandy auf Sri Lanka, damals war ich noch ein großer Kaffeetrinker.
Bisher kannte ich nur die Handschneidemethode, hier werden beide angewandt. Eine Art Motorheckenschere mit einem großen Sack wird von zwei Männern über die Teepflanze geführt, der Schnitt gelangt so in den großen Sack. Gleichzeitig schneiden fünf andere Männer mit einer großen Schere, an der eine Art Plastikschale befestigt ist, per Hand den Tee. Sie können so viel mehr in die Rundungen gelangen, als mit der Motorschere. Wenn die Schale gefüllt ist, macht es Schwupp nach hinten und der Tee landet in dem Korb auf dem Rücken.
Auf meinem Weg traf ich auf einen der Teepflücker, der zum Glück Englisch sprach. So erfuhr ich, dass alle 20 bis 25 Tage, das ganze Jahr über auf diese Weise geerntet wird. Die Männer erhalten jeder für sich per Kilo 0,25 Cent in Dollar, schaffen können sie zwischen 200 und 400 kg am Tag. Der Korb auf dem Rücken kann bis zu 10 kg schwer sein. Nach Aussage dieses Mannes zählen sie zu den gut Verdienenden Menschen! Eine harte aber schöne Arbeit, noch eine weitere Aussage.
Gut zu wissen als Teetrinker, dass die Menschen, die ihn für uns pflücken, ihre Arbeit lieben. Einige von ihnen haben mir freundlich zu gewunken oder wenn ich dicht genug dran war, zugelächelt. Weiter habe ich erfahren, dass die meisten Teepflücker Inder und Indonesier sind, sogar aus Nepal kommen sie, oft nur saisonal arbeitend. Malayen pflücken keinen Tee, die sitzen im Office, so die Aussage des Teepflückers, ein leiser Unterton war nicht zu überhören.
Camerun Highlands
Als ich zurückkam, fand ich einen aufgeregten Taxidriver vor, der mich schon überall gesucht hatte. Gesagt hatte ich ihm, dass ich längerer Zeit dort verbringen würde. Zum Abschluss wollte ich noch gerne einen Tempel sehen, der in meinem Lonley Planet Reiseführer als sehenswert ausgezeichnet war. Ich hatte Sehnsucht nach etwas mehr Kultur, die ich in Malaysia immer noch vermisse.
So fuhr mich mein Taxi noch zu dem Sam Toh Tempel, einem Buddhistischen Tempel der hier lebenden Chinesen. Was für ein Unterschied zu den unglaublich schönen Tempeln in Myanmar. Dieser Tempel aus neuerer Zeit hatte alles, was mir bekannt war, doch die Couleur ist die der Chinesen, sehr farbig, doch gerade sie besitzen eine sehr alte Kultur, die hier in Malaysia nicht wirklich in Erscheinung treten kann.
Im turbulenten Tanah Rata aß ich heute zur Abwechslung Chinesisch, gestern Indisch, Malaiisch fehlt noch. Morgen möchte ich eine Trekking Tour machen, bevor ich mich entscheide wohin ich weiter reise, nach Penang oder doch auf eine der beiden Perhentian Islands, die vielleicht total überfüllt sind? Entscheidung muss morgen fallen!
23.August, abends 20:30 Uhr. Unglaublich, doch in der Nachbarschaft meines wirklich netten kleinen Guesthouses wird ein riesiges Hotel gebaut und heute Abend, am Sonntag arbeiten sie gerade mit dem Presslufthammer. Die Tochter des Hillview Inn klagte mir gerade ihr Leid; es sei schlimm für ihr Haus. Das kann ich nachvollziehen. Am Tag ist man zwar unterwegs, doch jetzt um diese Uhrzeit?
Einen Tag musste ich in den Cameron Highlands verlängern, da ich bis gestern Abend keinen Schlafplatz auf einer der Inseln finden konnte und von Penang habe ich Abstand genommen, weil es dort wieder viel zu viel zu sehen gibt, meine Neugierde hätte mich bestimmt umher getrieben.
Das Internet bescherte mir gestern Abend einen Zugang von meinem Bett aus. Ich versuchte es also noch einmal mit einem schönen Platz auf einer der östlich gelegenen Inseln. Tripadviser, Booking.com, Lonely Planet, alle habe ich durchgeklickt, übrig blieb ein ziemlich teures Resort auf Pulau Redang, gebucht für 5 Nächte, morgen früh um acht Uhr geht die Busfahrerei wieder los. Pulau heißt übrigens Insel auf Malaiisch.
Fünf Tage Urlaub von meiner Weltreise!
Gestern Morgen ging ich auf eigene Faust auf Trekking Tour, hier meist nur als Package Tour gebucht. Durch meine reichlichen Reiseerfahrungen und Dschungel Trekking in Taman Negara fühlte ich mich genügend vorbereitet alleine loszuziehen.
Eine vierstündige Tour, so stand es im Lonely Planet startete etwas außerhalb dieser kleinen Stadt. Den Einstieg fand ich sofort, der Start führte zu einem Wasserfall, der am Anfang ausgeschildert war. Vor mir startete ein junges Pärchen aus Frankreich, allerdings verloren sich ihre Spuren schnell, meine Kamera bekam wieder zu viel Futter!
Der Weg schlängelte sich auf und abwärts, wurde allerdings mit der Zeit immer uriger und zu gewachsen. Bin ich wirklich auf dem richtigen Weg, kein Mensch ist hier weit und breit; soll ich lieber umdrehen ….., nein, stell dich nicht so an, eine Abzweigung gab es bis dahin noch nicht und die Franzosen sind auch nicht zurück gekommen. Zwischendurch musste ich an Kanada denken, da bin ich ebenfalls völlig alleine durch die Wildnis gestapft, obwohl es dort Bären und Wildkatzen gab, singend und laut klatschend, damit die wilden Tiere sich von mir fern hielten.
Hier in Malaysia habe ich schon Schlangen gesehen, hoch oben im Baum, doch gefährliche Tiere befinden sich in diesem Bereich nicht. Genossen habe ich die Dschungel Geräusche, die Zikaden mal laut schreiend fast, mal singen die nicht zu sehenden Vögel mit ihnen um die Wette, Eidechsen rascheln im Gebüsch, ansonsten herrlich wilde, unberührte Natur. Wilde Bananenstauden wachsen auch hier mit den Baumfarnen um die Wette, wilde Rank Blumen überziehen die riesigen Bäume, Schilfartiges Gras in gigantischer Größe bedecken den Boden.
Der Weg wird langsam zum Kletterpfad, umgestürzte Bäume, die den Hang hinunter hängen, versperren den Weg, darüber oder darunter kommt man weiter. Ein Bach der vom Berg herunter fließt weicht den Weg auf, mit großen Schritten und springend geht es nicht weiter, mein Schuh bleibt ohne meinen Fuß darin stecken. Für diesen Kletterweg hatte ich meine leichteren Laufschuhe ausgewählt, die Trekkingschuhe sind einfach zu warm. Barfuß einen Schritt zurück, Schuh retten und weiter ging’s.
An einer Stelle befand sich eine aus Stöckern gebaute Leiter, die zwei Meter Höhenunterschied zu überwinden half, gleichzeitig war dies auch eine Gabelung meines Weges. Wo gehe ich jetzt weiter? Den Wasserfall konnte ich rechts hören, doch schien der Weg über diese Leiter weiterzugehen. Also kletterte ich hinauf und ging dort 500 m weiter. Meine innere Stimme riet mir allerdings umzukehren, aus welchem Grund auch immer. Leiter wieder runter und Richtung Wasserfall weiter.
Mein Instinkt hat mich richtig geleitet, nach knapp drei Stunden traf ich auf ein Schild, das uns „Hikker“ warnte nicht bis zum Ende zugehen, zu gefährlich, sondern über eine rechts liegende Farm, die man schon erahnen konnte auszuweichen. Als ich von oben auf diese Farm schauen konnte, war ich doch erleichtert, zugleich auch stolz auf mich mit meinem Instinkt am richtigen Ende angekommen zu sein. Im Dschungel schaut man nur ins Grüne, ohne Orientierungssinn und mit gespitzten Ohren kann man sich schon ein wenig verlaufen. Ich sagte mir allerdings auch immer wieder, dass ich schon irgendwo herauskommen würde. Es war ein tolles Erlebnis tief in dieser wilden Natur ganz für sich zu sein.
Gesetze gegen Ruhestörung gibt es hier nicht, auch keine Nachbarn die sich beschweren, der Presslufthammer arbeitet immer noch, 21:30 Uhr!
Zwischen den vielen Gemüsefarmen, die in den Cameron Highlands ebenfalls ihr großes Anbaugebiet haben, lief ich einige Kilometer bis zur Hauptstraße, von dort noch etwas tiefer Talwärts bis zum „Lake House“, das Hotel aus der britischen Kolonialzeit, heute noch immer das teuerste am Ort. Auch hier wieder die typische schwarz weiße Fachwerk Bauweise aus dieser Zeit.
Nach diese Trekking Tour gönnte ich mir dort eine „Tea Time“, die gar nicht teuer war. Mit einem günstigen Taxi fuhr ich meine Laufstrecke völlig unspektakulär wieder zurück.
Angelangt in meinem Guesthouse versuchte ich wieder eine Unterkunft auf den Perhention Islands zu bekommen, denn heute Morgen um acht Uhr sollte mein Bus gehen. Doch schlechtes Internet und meine Ungeduld ließen mich abbrechen und einen Tag hier verlängern.
So einfach entdeckte ich am Abend in meinem gemütlichen Bett eine neue Insel mit einer hoffentlich wunderschönen Unterkunft, laut Internet traumhaft!
Herrlich einfach fühlte sich das plötzlich an. Ein schöner Tag lag hinter mir und für den heutigen hatte ich mir schon eine weitere Teeplantage als Trekking Tour zwischen den endlosen Teehügeln ausgesucht.
Sehr entspannt lief ich zu dem Taxistand und handelte mit dem mir schon bekannten Taxifahrer einen Preis für diesen Tag aus. Er freute sich sehr auf diese Tour, auf dieser Teeplantage ist er geboren und hat dort 25 Jahre seines Lebens verbracht. Seine Eltern sind damals noch zur britischen Kolonialzeit aus Indien gekommen und haben dort als Teepflücker gearbeitet. Er hat ein eigenes Taxi heute, sein Bruder zwei kleine Hotels. Heute stehen dort moderne große Hütten, eine eigene Schule und ein Health Center für die 500 Teepflücker befinden sich auf dieser riesigen Plantage.
Wieder mache ich eine dreistündige Wanderung durch diese wunderschöne Landschaft. Die Tee Hügel werden oft durchbrochen durch tiefe sumpfige wildbewachsene Täler, gleichzeitig kann man seinen Blick endlos schweifen lassen. Für mich ein sehr entspannender Moment der so nötigen Ruhe. Einen Becher Tee mit Cheesecake gönne ich mir noch, bevor ich mich wieder in den Trubel bringen lasse.
Im Guesthouse angekommen organisiere ich noch die morgige Bustour und genieße in meinem Stammlokal einen gegrillten Fisch, der unserer Dorade sehr ähnlich sieht.
Nun sitze ich auf meinem kleinen Balkon und schreibe – der Presslufthammer hat seit 5 Minuten aufgehört, allerdings singen die Sägen noch ein Konzert zur Nachtruhe. Auch hier in Malaysia scheinen die Menschen ein anderes Lärmempfinden zu haben. Besonders wir Deutschen sind stark von den Geräuschen außerhalb störempfindlich! Inzwischen habe ich mich schon daran gewöhnt mit Geräuschen trotzdem schlafen zu können. Das Landleben zu Hause, wo schon ein bellender Hund am Tage gerügt wird ist vergessen!
Auf Morgen von der Pulau Redang!
- August, Pulau Redang
Schon ist der erste Tag hier fast vergangen, verbracht nur mit dem süßen Nichtstun außer Schwimmen, Schnorcheln, am Strand laufen, Schnorcheln und immer wieder Schnorcheln!
Es ist schon Abend hier am Chinesischen Meer, die Sonne hat sich heute hinter einer leichten Wolkendecke versteckt. Das Meer leuchtet daher heute nicht so türkis klar wie gestern beim Ankommen, doch für meine Haut war es von Vorteil, im Wasser ist sie meist ungeschützt und die Sonne hat trotzdem Kraft, wie ich später sehen konnte. Durch viereinhalb Monate, die ich trotz Wärme meist verhüllt umher gelaufen bin, außer Arme und Kopf, Beine Knie abwärts, habe ich einen seltsamen braun weißen Körper. Schon bei meinen zahlreichen Massagen in Indien hat man sich darüber amüsiert. Meine Arme hatten die gleiche Farbe wie die Inderinnen, doch der Rest wirkte dagegen erst Recht weiß. Etwas Ausgleich wäre nicht schlecht hier auf der Insel.
Wie es aussieht muss ich hier verschwinden von meinem herrlichen Platz kurz vor dem Strand unter einer Palme sitzend. Ein flinker Palmenkletterer schneidet gerade schon die Nachbar Palmen aus, heißt Kokosnüsse und Palmenwedel fallen herunter. Ohne Sicherung klettert der junge Mann aussehend wie ein Affe die Palme herauf, als sei es das Einfachste von der Welt. Schnell eine aufgesprungene austrinken und weiter geht’s. Auch ich bekam gerade eine geschenkt.
Zum Dinner gehe ich am Strand zu einem kleinen Restaurant entlang. Dort bekomme ich zu normalen Preisen leider keinen gegrillten Fisch, doch alle Gerichte von Chinesisch über Thai und Malaiisches. Am meisten genieße ich direkt am Meer sitzen zu können, so viele Monate habe ich derartig oft an lauten Straßen oder in eisgekühlten Räumen gesessen.
Wie bin ich nun auf diese Insel gekommen? Wie schon so oft startete ich mit einem Minibus, der mich um acht Uhr morgens abholte. Der Bus füllte sich mit jedem Stopp, bis kein Platz mehr frei war. Um mich herum saßen lauter junge Leute, alle im Alter meiner Kinder, auch einige Deutsche und Niederländer. Mir wurde nur ein zaghaftes Lächeln zu geworfen, ansonsten schweigen die meisten Busreisenden vor sich hin. Dies ist mir schon vorher aufgefallen, meistens fallen die Augen zu angesichts des Gerüttel auf der Straße. Die lustigste Busfahrt war die nach Bagan in Myanmar, zusammen mit Elisabeth aus Barcelona, wir waren zwei Gleichgesinnte mit ähnlichen Interessen, obwohl sie auch erst 35 Jahre alt war. Auch die Italiener aus Mailand hatten Schwung und waren lustig, da geht die Zeit viel schneller vorbei.
Doch gestern schien die Fahrt endlos zu dauern, der Fahrer war ebenfalls sehr einsilbig, machte dauernd irgendwelcher Extratouren, hielt an, ließ uns alle im Auto sitzen hinter verriegelter Tür. Ich selber stand zusätzlich unter Druck, da dieser Bus alle Insassen bis zu der Jetty fuhr, die zu den Perhention Islands führt. Ich musste noch einen weiteren Bus finden, der mich 45 km weiter fährt und ein Schiff zur Insel Redang, die laut meines Resorts nur morgens um 9 Uhr angefahren wird oder andere Resorts mich mitnehmen könnten. Darauf hatte ich natürlich gehofft, konnte oder wollte nicht glauben, dass eine Insel nur morgens per Schiff angefahren wird.
Nach sechs Stunden kamen wir endlich an der ersten Jetty an, alle stürmten aus diesem Bus. Während meine Tasche als letzte heraus kam, hatte ich schon eine Frau nach dem nächsten Bus gefragt: „ Der geht in 10 min, laufen sie schnell nach links die Straße runter, ein gelber Bus fährt dort hin….“! 12 kg Rucksack auf den Rücken Tasche hinterher ziehend rannte ich los, nach 2 Minuten klitsche nass, heiß war es hier wieder. An mir fuhr ein Kleinbus vorbei mit der Aufschrift www. Redang.com, ich winkte ihm zu, damit er anhielt. Ja er würde nach Redang fahren, kostet aber 80 Ringet, ok dachte ich 17 €, viel für diese Verhältnisse, ebne bis ich 6 Stunden Bus für 70 Ringet gefahren. Einen gelben Bus konnte ich nicht entdecken, also einsteigen, noch ein weiterer Gast stieg dazu und los.
Dieser Fahrer war sehr viel hilfsbereiter, versprach mir an der Jetty zu helfen. Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung was mich dort erwarten würde. In unseren Häfen stehen Schilder mit den Abfahrtszeiten drauf, eine Jetty ist bei uns eine Brücke. Dort stand ein Holzschuppen, im Wasser lagen einige Boote mit riesigen Außenbordmotoren, als Jetty fungierte ein Betonklotz, niemand war dort zu sehen.
Mein Busfahrer telefonierte, „In 10 Minuten kommt jemand“! Langsam war ich ziemlich angespannt, gegessen hatte ich auch nichts außer ein paar Erdnüssen, die ich seit Myanmar für alle Fälle im Rucksack habe.
Ein Auto kam angerast und plötzlich kamen von allen Seiten Menschen daher, auch noch ein Boot, das von einer Familie als Ausflug benutzt wurde. Der Chef entstieg dem Auto, setzte sich in den Holzschuppen und fing an mir auf einem Zettel malend zu erklären, dass von einem anderen Ort in 10 Minuten das letzte Schiff nach Redang fahren würde, von hier erst wieder morgen früh. Nach mehrmaligem Nachfragen verstand ich den Sinn dieser Aussage. Ich komme heute nicht mehr auf diese Insel, eine teure Nacht in diesem Resort geht flöten, eine zusätzliche Nacht muss ich im Niemandsland verbringen und auch noch bezahlen – doch für eine stattliche Summe würde er mich dort schon hinbringen lassen.
Ich überlegte und rechnete hin und her, alles würde mich zusätzlich Geld kosten, so dringend brauchte ich meine Ruhe und eine schöne Umgebung! Wir handelten noch etwas den Preis herunter, 10 Minuten später sauste ich mit einem Speedboot auf das offene chinesische Meer. Der Fahrtwind blies mir sämtliche Gedanken aus dem Kopf, ich war nur froh es bald geschafft zu haben. Wo werde ich landen, wird es mir dort gefallen, diese Gedanken schwirrten mir noch etwas herum. Das Wasser wurde immer klarer und Türkisblau, langsam konnte ich genießen.
Das Reisen erfordert schon sehr viel Erfahrung und Geschick in diesen Ländern, fragen hilft meist am Besten, Kartenabschnitte ab fotografieren und sofort im Handy zeigen, Adressen ebenfalls. In Myanmar konnte allerdings nicht jeder die Lateinische Schrift lesen, da half denn nur weiterfragen.
Nach einer halben Stunde konnte ich die Insel als großen Hügel schon ausmachen, daneben einige Kleinere. Mein Bootsfahrer erzählte mir noch, dass hier zwischen diesen Inseln im 2. Weltkrieg die Japaner gegen die Amerikaner sich einen erbitterten Kampf geliefert hatten. So etwas wollte ich eigentlich gerade nicht hören, meine Fantasie sah gleich Kino im Kopf.
Nach einer Stunde fuhren wir in eine Bucht, am Ufer konnte ich einige Häuser ausmachen. Oh, die Jetty schwimmt mitten im Wasser, also Landgang nur mit dem Sprung ins Wasser. Rucksack über dem Kopf, die Tasche trug mir zum Glück ein kräftiger Junge an Land. So war ich gleich erfrischt und nass schienen hier am herrlich weißen Strand alle zu sein.
Einchecken in ein riesiges Zimmer mit großem Balkon und Blick in eine künstliche Lagune, Beachblick war nicht mehr frei. Zum Strand gehe ich zwei Minuten, perfekt zum Wohlfühlen und sich Erholen!
- August.
Ein erholsamer, doch sehr aufregender Tag geht wieder zur Neige, trotz Faulenzen wieder so viele Eindrücke. Der Morgen begann mit einem Regenguß, der hier allerdings meist nicht länger als eine Stunde dauert, doch der Himmel wollte keine Sonne durchlassen, sodass ich mich trotz Matsch für den Dschungel entschieden habe. Der Weg sollte hinter dem letzten Resort starten. Noch etwas weiter auf einer Straße, die es hier also doch gibt, ging es rechts in den Dschungel Trail, das Schild verhieß einem „Viel Spaß“.
Ich wechselte meine Flip Flops in meine Laufschuhe und wandte mich dem Weg zu. Nach 100 m wurde ich immerzu von einem riesigen Schmetterling in 30 cm Bodenhöhe angeflogen, immer wieder kam er auf mich zu und flog wieder davon. Je tiefer ich hinein ging, er kam hinterher. Langsam fing ich daran zu zweifeln, dass dies ein Schmetterling sein, der Körper schien mir viel zu kräftig. Ziemlich irritiert versuchte ich dieses Tier zu verjagen, beeindruckte es keineswegs. Mit dem Versuch es zu ignorieren ging ich weiter bis zu einem Bach, ja wo ist denn nun der Weg? Die Steine im Bach schienen für einige Zeit der weg zu sein. Beides, dieses Tier, das mich inzwischen an eine Fledermaus erinnerte und dieser ungenaue Weg ließen mich schließlich umkehren. Der Gedanke ausrutschen zu können; in dieser ansonsten Strandwelt käme kein anderer hinter mir her, ließen mich von dem Wunsch auch diesen Dschungel alleine zu erforschen, vernünftig sein. Nicht alles sollte ich alleine machen!
Wieder auf der kleinen Straße angelangt, wollte ich nun wissen wo diese denn hinführt, gesagt hatte man mir, es gäbe keine Straße, die zu einem anderen Ort führt, alles nur per Boot.
Sie führte am Anfang direkt hinter den ganzen Anlagen dieser zwei Buchten entlang. Ich bekam erschreckend klaren Eindruck, was hinter den brillanten Resorts sich abspielt. Eine sehr einfache Hütten, in denen so mancher Mitarbeiter wohnt, dazwischen Bauschutt, Reste aus der Bauzeit, die dort liegen bleiben, bis der Dschungel sich die Natur wieder zurück holt. Nach einigen 100 Metern gelangte ich zu den noch grausameren Tourismus Auswüchsen, den Müllbergen! Alles lagert hier durcheinander, Plastik neben Palmennüssen und Lebensmittelresten. Zwischen drin lodert ein schwaches Feuer, sanfte Verbrennung?
Plötzlich raschelte es heftig, oh nein, mitten im Müllberg fraß ein riesen Waran gerade aus einer Plastiktüte, was auch immer. Als er mich entdeckte schoss er schnell ins wuchernde Unterholz. Auf dem nächsten Haufen saßen die Affen, die ich hier bisher noch nicht gesehen hatte, auch sie fraßen Reste. Sie waren nicht so scheu, einige lausten sich gegenseitig das Fell, ganz nach Affenmanie. Dieses Mal hielt ich doch meine Kamera auf diese Bilder, die mich sofort fragen ließen: „ Auch du unterstützt diese unglaublichen Sünden im Tourismus, indem du hier Ferien machst“!
Müllhalden dieser Art habe ich auf meiner Reise schon viele gesehen, besonders in Indien, in Delhi oder anderen Großstädten leben die Menschen gemeinsam mit ihrem Müll, während wir zu Hause unseren Müll akribisch trennen, schmeißt ein Großteil dieser Welt alles vor die Tür oder auch dahinter, verbrennt einiges oder der Rest wird so wie hier vom Dschungel überwuchert.
Meinen heutigen Spaziergang sollten einmal einige Politiker der Umweltbehörden dieser Welt machen. Da braucht es noch viel Pionierarbeit um diesen Menschen hier ein Umweltbewusstsein zu verschaffen!
Trotzdem wollte ich diese Straße weiter erforschen, wie immer treibt mich meine Neugierde weiter. Nach einer Weile hörte sie wirklich auf, der weg führte mich durch hohe Palmen, die etwas ungepflegt wirkten, bis sich eine Bucht vor mir öffnete. Einige Schiffe ankerten hier, auf der rechten Seite schienen einige Resorts zu liegen.
Oh wie schön dachte ich, machst hier eine Trinkpause. Je näher ich zu der ersten Anlage kam, kam auch hier das Ausmaß des traurigen Ergebnisses des ganzen Profit denkenden Tourismus zu Tage. Die Anlage bestand nur noch aus Resten besserer Tage, Stofffetzen hingen an zerfallenen Holzhütten im Wind flatternd herum, das Schild „Rezeption“ war noch zwischen Grünranken zu erkennen, alte Toiletten mitten im Dschungel!
50 Meter daneben stiegen gerade neue Gäste mit Koffern aus einem Boot, dahinter ein Diving Center mit dazugehöriger kleiner Lodge. Aus dem Wasser entstiegen drei Taucher in voller Montur.
Ich hatte große Mühe damit zurecht zu kommen, doch wie es ausschaut ist das größte Problem in dieser sonst so beschaulichen Welt dieser Insel und anderer dieser Art, die Ignoranz der meisten Gäste. Keiner kann mir erzählen, er würde nicht den Müllgestank riechen oder wenn die Metallzäune offen stehen, nicht auch den Schutt dahinter wahrzunehmen
Auch ich habe jetzt kein Patentrezept, doch eines werde ich noch versuchen, mit einigen Verantwortlichen darüber sprechen und sie davon in Kenntnis setzen, dass ich darüber in entsprechenden Foren berichten werde.
Vor vielen Jahren, als ich mit meinen Kindern in Kanada, Ontario war, stand unser Camper auf dem Grund Irischer Einwanderer. Wir alle wollten unbedingt die Bären sehen, die sie uns schon am Eingang ankündigten. Abends fuhren wir im großen Konvoi hinter den Iren her, die uns schließlich zu einer Müllhalde führte, auf der sich genüsslich die Bären vom Müll ernährten!
Dies lasse ich jetzt erst einmal so im Raume stehen!
Zurück im Hotel erreichte mich noch eine Nachricht. Einer meiner Cousins ist mit dem Fahrrad in Frankreich bei einem Radrennen schwer verunglückt. Auch solche Nachrichten gehören zu einem Jahr der heimischen Auszeit dazu. Die Familie bleibt einem auch aus der Ferne nah. Meine Gedanken verweilen nun öfter bei ihm und hoffen nur das Beste und auf vollkommene Genesung.
Dem Gegenüber steht nun ein völlig grandioses Erlebnis am Nachmittag, dass trotz all dieser vorherigen Gefühle und Gedanken mich noch immer Staunen lässt. Wäre ich nicht auf dieser Reise, hätte ich dieses vielleicht niemals in meinem Leben gesehen. Es ist so unglaublich schön immer neugierig zu bleiben – es macht das Leben ungemein reich und erfüllt!
Für die Taucher unter meinen Mitreisenden ist das sicher eine Kleinigkeit, doch für mich als 61 jährige war es das erste Mal, nein ich war nicht Tiefsee Tauchen. Ich war draußen auf dem Meer 2 ½ Stunden Schnorcheln. Auch dazu musste ich mich erst überwinden.
Zwischen den vielen Fischen umher zu schwimmen, so als wenn ich in einem riesigen Aquarium bade, war für mich sehr neu. Nur die ersten Sekunden, denn angesichts dieser unglaublichen Unterwasserwelt an Korallen, riesigen Anemonen, unglaublich farbigen Fischen und tausend anderen Unterwasser Pflanzen in diesem klaren Wasser war meine Scheu schnell verschwunden. Über mir, unter mir kleine Fischschwärme, diese Faszination ließ mich alles andere vergessen, so etwas hatte ich bisher nur in Filmen gesehen. An drei verschiedenen Stellen ging ich alleine ins Wasser, der Bootsmann musste auf dem Schiff bleiben und die anderen Leute waren nicht gekommen.
Das salzhaltige Wasser lässt einem fast schweben über diesem grandiosen Anblick, ich konnte gar nicht genug davon bekommen. An einer anderen Stelle, nur weißer Sand unter uns lebten die Wasserschildkröten. Mit ihnen schwamm ich fast um die Wette, bis eine direkt auf mich zu kam; oh Schreck und juchz, das ist mir zu nahe!
Morgen leihe ich mir eine Unterwasserkamera und werde wieder hinaus fahren, dieses Erlebnis möchte ich gerne mit vielen teilen und in meine Fotogeschichte aufnehmen. Tiefseetauchen möchte ich nicht mehr lernen, das überlasse ich den jungen Menschen, doch Schnorcheln gehört ab jetzt eindeutig zu meiner neuen Leidenschaft.
Die ganze Zeit des Schreibens sitze ich auf meinem Balkon, vor mir große plätschernde bunt angestrahlte Brunnen, ziemlich kitschig, doch beruhigend für die Seele. Noch habe ich zwei erholsame Tage vor mir, danach geht das Reisen gleich zwei Tage lang wieder los. Auf zum Schnorcheln!
Meine Schnorchelerlebnisse
Der heutige Tag geht auch wieder zur Neige, schon kurz vor 22 Uhr sitze ich wieder auf meiner Terrasse bei plätscherndem Brunnen und einem Gute Nacht Drink. Auch dieser Tag verlief nicht nur in gemäßigtem Gewässer, dies scheint mir nicht zu gelingen. Selbst das Schnorcheln war heute anstrengender, zum einen wegen einer starken Strömung konnte ich mich nicht einfach treiben lassen, zum anderen kam Wind auf und plätscherte reichlich Wellen umher. Heute spüre ich besonders meine Beine und für mich neu meine Haut brennt vom vielen Salz und am Rücken von der Sonne, die mich dort beim Schnorcheln kräftig erwischt hat. Andere ziehen Teeshirts an, ich nur meinen Badeanzug. Für Entspannung sorgt ein hier erworbenes Olivenölprodukt, das auch als Massageöl verwandt wird, über Singapur eingeführt. Nun glänze ich wie eine Speckschwarte, doch meine Haut dankt es mir. Ich kann es jedem wirklich nur empfehlen, bei Sonnenbrand, Sonnenallergie hilft dieses Öl unglaublich schnell.
Vor dem Schnorcheln am Nachmittag wollte ich meine etwas komplizierte Rückreise nach Kuala Lumpur organisieren, um pünktlich zum 30. August meinen Flug nach Darwin, Australien zu bekommen. Dies verlief an der Rezeption nicht so einfach ab, zumal auch dort das Internet nur läuft wenn es Lust dazu hat, so schien es mir fast.
Mit dem Bus würde ich 8 – 9 Stunden brauchen, angesichts meiner gerade angefangenen Erholung wollte ich dies nicht. So entschied ich mich für einen Flug ab dem Festland von Kuala (Halbinsel) Terengganu, kostet nur € 36. Das Buchen erforderte mal wieder meine Geduld, die ich in solchen Fällen noch immer nicht erlangt habe. Warten, endloses Warten, wollte ich doch zu meinen Fischen und schnorcheln. Endlich ging es ans Zahlen per Kreditkarte; bitte Security Code eingeben. Welchen meinen die jetzt nur, so viele Securities habe ich mir zu merken auf meiner Reise. Na bitte, falsch und nochmals falsch und blockt! Nein, nicht meine Kreditkarte blockieren, die brauche ich gerade jetzt! Meine Nerven lagen blank, Handy und Pass verlieren und Kreditkarte blockieren sind die drei Dinge, die nicht auf dieser reise passieren dürfen!
Bleib jetzt ganz ruhig, sagte ich mir. Null, funktionierte nicht, auch Nachdenken viel mir schwer, besonders angesichts des grienenden Rezeptionisten, der sich herrlich amüsierte. Zu ersten Mal telefonierte ich mit meinem Handy mit meiner Bank. Alles ganz einfach, nur ein besonders Security System für Online Geschäfte. Richtig, da fiel es mir auch wieder ein, so etwas hatte ich doch selber eingerichtet, doch völlig vergessen, keiner fragte mich bisher danach.
Gebucht und der halber Vormittag war vergangen, egal, dafür kann ich den letzten Tag ruhig genießen. Am nächsten Morgen hatte ich mich zum dritten Mal zum Schnorcheln via Boot angemeldet. Dieses Mal war ich schlauer, so dachte ich jedenfalls und zog mir ein eng anliegendes T-Shirt über den Badeanzug. Wieder mit Unterwasserkamera und zwei weiteren Gästen mit großer Schwimmweste ging es zu zwei verschiedenen Stellen hinaus. Heute schien die Sonne ohne eine Wolke am Himmel. Zuerst fuhren wir zu einem Marinepark, einem riesigen abgetrennten Teil mitten im chinesischen Meer an einem Küstenstreifen angelehnt. Völlig überfüllt mit Fischen und schnorchelnden Menschen. Das war nichts für mich, doch die beiden mit ihrer Schwimmweste waren begeistert, angesichts des sicheren Abschnittes. So habe ich mich geduldig zurückgehalten. Der zweite Teil war dagegen grandios, viele Fische im freien tieferen Gewässer, dieses Mal mussten die anderen sich in Geduld üben.
Es wird fast zur Sucht darin umher zu schwimmen, das Zeitgefühl geht mir dabei völlig verloren, geschweige denn zu fühlen, was über mir ist.
Mit der Unterwasserkamera machte ich über die drei Tage hinweg um die 500 Fotos, doch wirklich schön sind nur wenige. Es ist nicht einfach die schnell schwimmenden Fische scharf zu erfassen, auch die Farben wirken in Natura weit aus intensiver. Für mich wird es eine tolle Erinnerung bleiben, einige werde auch in diesem Blog einfügen.
Nach 2 ½ Stunden ging es wieder mit dem Boot zurück. Schon auf dem Weg merkte ich meine Kniekehlen und hinteren Oberschenkel, die sich so langsam in Feuer verwandelten. Sie waren natürlich nicht vom T-Shirt geschützt!
Kalte Dusche und wieder wurde ich zur totalen Speckschwarte durch mein Olivenöl; wie soll ich so nur den restlichen Tag verbringen? Alle Stunde brachte ich wieder eine Ölkur auf meine Beine auf, wieder half dies unglaublich schnell, sodass ich mich wieder an den Strand in den Schatten wagte, sogar schwimmen ging.
So gingen für mich vier herrliche Tage auf der Insel Redang am nächsten Morgen zu Ende. Im Hintergrund der Resorts mit für mich sehr kritischen Restbeständen der Hinterlassenschaften, mein Nachfragen ergab die übliche Antwort; das Goverment unterstützt uns nicht!
Braucht man erst das Goverment, um die Natur zu erhalten und Mülltrennung zu betreiben?
- August, in Kuala Lumpur.
Seit gestern Nachmittag bin ich nun wieder in KL, empfangen wurde ich von einer Armada „Gelben T-Sirts“, dieses Wochenende sind 100 000 Malaien nach KL gekommen um gegen das Goverment zu protestieren. Das Taxi musste mich einige hundert Meter vorher raus lassen, kein Durchkommen für die Autos. Das war ja nun mal wieder ein Sprung von einer Insel in eine Protestaktion.
Die Menschen schienen auf mich alle sehr fröhlich, doch sehr lautstark. Nachdem ich meine Gepäck los geworden bin, habe ich mich unter sie gemischt. Auf den T-Shirts steht „Bersih“, ich verstand dies natürlich nicht. Es war kein Problem mich mit ihnen zu unterhalten, sie waren wirklich alle sehr fröhlich und doch sehr bestimmend.
Bersih heißt „Clean“ wurde mir erklärt, weiter standen noch vier Sätze auf den Shirts. Clean soll die Regierung werden, clean ohne Korruption, clean für die Demokratie, clean die Economy! Die ganze Nacht und heute sind sie auch wieder alle um mich herum. Durch meine Kamera wurde ich zum Teil mit einbezogen, spannend und aufregend zu gleich.
Endlich bekam ich meine Malaien zu Gesicht, sie sind ein Volk mit sehr unterschiedlichen ethnischen Zusammensetzungen. Chinesen, Inder, Malaien und einige andere Gruppen, die jeweils zu unterschiedlichen Jahrhunderten hier her gekommen sind. Die heutige Regierung will diese nun separieren, doch das Volk fühlt sich als gemeinschaftliche Gruppe, so wurde mir dies bei einem gemeinsamen Dinner auf der Straße erzählt.
Plötzlich wurde aus meinem bisher sehr touristischen Malaysia ein politisches und ich auch noch mitten drin. Dies war ja mal wieder genau das Richtige für meine Neugierde auf das Leben in diesem Land, endlich bekam ich mal etwas Futter!
Gerade jetzt um mich herum fühlt sich das Restaurant meines Hotels mitten in Chinatown, wer protestiert hat auch Hunger und Abends besonders viel Durst!
Noch 2 ½ Stunden, dann holt mich ein Taxi ab, mein Nachtflug nach Darwin startet um 22 Uhr! So werde ich erst einmal mit Malaysia meinen Bericht beenden und innerlich auf Darwin vorbereiten. Ein Zimmer über Airbnb habe ich heute buchen können.
Ein großer Schritt erfolgt heute auf meiner Reise, ein neuer Kontinent wird von mir in kleinen Schritten erobert!
Auf bald aus Autralien.